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Wenn Fans zu Investoren werden: Das Phänomen Crowdfunding

Das Prinzip des „Crowdfunding“ ist schnell erklärt: Viele Menschen sollen mit kleinen Beträgen große Projekte möglich machen. Das Phänomen kommt aus den USA. Dort gibt es Crowdfunding schon in den verschiedensten Bereichen: Business-Startups, Wissenschaft, soziale Projekte. Hier in Deutschland steckt Crowdfunding noch in den Kinderschuhen. In der Musikbranche wird es schon jetzt als Revolution der Musikindustrie gefeiert.

Gerade unbekannte Bands haben oft jede Menge Ideen, aber leere Geldbeutel. Eine Möglichkeit diese Ideen trotzdem zu verwirklichen wäre der klassische Weg: einen Plattenvertrag bekommen. Für die Band A Forest aus Berlin und Leipzig stand das aber nie zur Debatte, sie wollen sich selbst verwalten. Für die Veröffentlichung ihrer eigenen EP kam Crowdfunding für das Trio um Fabian Schütze wie gerufen.

Man denkt zwangsläufig darüber nach, wenn man kein Geld hat, wie man das auf eine faire Art und Weise bekommen kann. Man überlegt sich natürlich: Wie bekommt man so eine Platte gemacht? Das ist alles sehr, sehr teuer. Es fehlen einfach die Mittel, das schön und am Ende auch wirklich fertig zu machen. Dann war Crowdfunding einfach eine Idee, die uns sehr zusagt.

Im Internet gründen sich immer mehr Plattformen, auf denen sich Künstler anmelden und dann für ihre Projekte Geld sammeln können. Die älteste europäische Crowdfunding-Seite ist SellaBand. 2006 wurde sie in Amsterdam gegründet, mittlerweile ist sie in deutschen Besitz übergegangen. Tobias Lorenz ist bei SellaBand zuständig für den deutschsprachigen Bereich und weiß genau, wann ein Crowdfunding-Projekt Aussichten auf Erfolg hat.

Es funktioniert bei Künstlern, die sich engagieren. Wir haben beispielsweise eine Künstlerin, die hat letzte Woche ihr Ziel erreicht von 40.000 Euro. Die hat fast ausschließlich über ihre Community-Aktivitäten auf SellaBand und in ihrem Umfeld via Facebook und Twitter ihre Fanbase aufgebaut. Sie ist eine komplette Newcomerin.

Von einem erfolgreichen Projekt profitieren beide: Künstler und Plattform. Die Künstler bekommen ihr Geld, das vom Start des Projekts an auf einem Treuhand-Konto gesammelt wird. SellaBand bekommt 15 Prozent Erfolgshonorar. Davon bezahlt SellaBand seine Mitarbeiter, investiert aber auch in die nächsten Projekte.

Wir tun unser Möglichstes und versuchen die Künstler zu promoten, wo wir können. Denn die Künstler sind auch das, was unsere Plattform emotionalisiert.

Um die Leute überhaupt dazu zu bringen ihr Geld in Plattenproduktionen, Tourfinanzierungen und Ähnliches zu stecken, müssen sich die Bands einiges einfallen lassen. Fast schon standardmäßig gehören unter die Prämien, die ein Investor für sein Geld bekommt, handsignierte CDs und exklusive Vorab-Downloads. Unter den Prämien, auch „Incentives“ genannt, gilt die Regel: je mehr Geld man dem Künstler gibt, desto ausgefallener wird die Gegenleistung. Wenn man beispielsweise in die Produktion der A-Forest-EP 400 Euro steckt, dann rückt die komplette Band zum Privatkonzert ins heimische Wohnzimmer an.

Auf den verschiedenen Crowdfunding-Plattformen wird deswegen damit geworben, dass solch eine Aktion Künstler und Fans näher zusammenbringt. Laut A-Forest-Frontman Fabian Schütze sind das nicht nur leere Versprechungen.

Ich glaube schon, dass man da näher mit den Leuten zusammenkommt. Man hat ja auch persönlich Kontakt. Man mailt sich noch ein, zwei Mal hin und her, dass man die Emailadressen von den Leuten hat und sich dann persönlich bedanken kann. Auch die Sache mit der signierten CD. Diese kleinen Sachen bringen uns den Leuten näher und das mögen wir sehr.

Als „Revolution der Musikindustrie“ wird Crowdfunding mittlerweile gefeiert. Allein auf SellaBand laufen derzeit 4.500 Projekte und im Monat kommen etwa 50-80 neue hinzu. Trotzdem soll das nicht das Ende der Plattenlabels bedeuten.

Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zur klassischen Musikindustrie, also zur Plattenfirma. Denn für die Plattenfirma ist auch ein Künstler interessant, dessen Album bereits komplett finanziert ist und der es geschafft hat, Fans zu motivieren in die Platte zu investieren. Also jemand, der 3.000 oder 4.000 Fans bereits hinter sich vereinen konnte, die bereit sind im Internet für Musik Geld auszugeben. Das macht es für alle Player in der Musikindustrie interessant mit der Band zu arbeiten.

Um ein Projekt erfolgreich abzuschließen, brauchen die Künstler unterschiedlich lang. Immerhin wollen manche bis zu 75.000 Euro sammeln. A Forest sind da bescheidener und wollen nur knapp 900 Euro, um die Kosten für die Plattenpresse zu decken. Sänger Fabian ist sich sicher, dass sie das Geld bis zum Stichtag zusammenbekommen. Allerdings haben sie nur noch 9 Tage Zeit. Trotzdem sagt er voll Optimismus:

Aber es klappt!

Gerade unbekannte Bands haben oft jede Menge Ideen, aber leere Geldbeutel. Eine Möglichkeit diese Ideen trotzdem zu verwirklichen wäre der klassische Weg: einen Plattenvertrag bekommen. Für die Band „A Forest“ aus Berlin und Leipzig stand das aber nie zur Debatte, sie wollen sich selbst verwalten. Für die Veröffentlichung ihrer eigenen EP kam Crowdfunding für das Trio um Fabian Schütze wie gerufen.

 

Man denkt zwangsläufig darüber nach, wenn man kein Geld hat, wie man das bekommen kann auf eine faire Art und Weise. Und dann stößt man darauf. Man überlegt sich natürlich wie bekommt man so eine Platte gemacht und das ist alles sehr sehr teuer. Es fehlen da einfach die Mittel, das schön und am Ende auch wirklich fertig zu machen. Dann war das einfach eine Idee, die uns sehr zusagt. 19

 

Im Internet gründen sich immer mehr Plattformen, auf denen sich Künstler anmelden und dann für ihre Projekte Geld sammeln können. Die älteste europäische Crowdfunding-Seite ist SellaBand. 2006 wurde sie in Amsterdam gegründet, mittlerweile ist sie in deutschen Besitz übergegangen. Tobias Lorenz ist bei Sellaband zuständig für den deutschsprachigen Bereich und weiß genau, wann ein Crowdfunding-Projekt Aussichten auf Erfolg hat.

 

Es funktioniert bei Künstlern, die sich engagieren. Dann haben wir bspw eine Künstlerin, die hat letzte Woche ihr Ziel erreicht von 40000 Euro. Catselfs nennt sie sich. Die hat fast ausschließlich über ihre Community-Aktivitäten auf Sellaband und in ihrem Umfeld via Facebook und Twitter usw ihre Fanbase aufgebaut. Die ist wirklich komplette Newcomerin. 22

 

Von einem erfolgreichen Projekt profitieren beide: Künstler und Plattform. Die Künstler bekommen ihr Geld, das vom Start des Projekts an auf einem Treuhand-Konto gesammelt wird. SellaBand bekommt 15 Prozent Erfolgshonorar. Davon bezahlt SellaBand seine Mitarbeiter, investiert aber auch in die nächsten Projekte.

 

Wir tun unser Möglichstes und versuchen die Künstler zu promoten, wo wir können. Denn die Künstler sind auch das, was unsere Plattform emotionalisiert. 9

 

Um die Leute überhaupt dazu zu bringen ihr Geld in Plattenproduktionen, Tourfinanzierungen und Ähnliches zu stecken, müssen sich die Bands einiges einfallen lassen. Fast schon standardmäßig gehören unter die Prämien, die ein Investor für sein Geld bekommt, handsignierte CDs und exklusive Vorab-Downloads. Unter den Prämien, auch „incentives“ genannt, gilt die Regel: je mehr Geld man dem Künstler gibt, desto ausgefallener wird die Gegenleistung. Wenn man beispielsweise in die Produktion der „A Forest“-EP 400€ steckt, dann rückt die komplette Band zum Privatkonzert ins eigene Wohnzimmer ein.

Auf den verschiedenen Crowdfunding-Plattformen wird deswegen damit geworben, dass solch eine Aktion Künstler und Fans näher zusammenbringt. Laut „A Forest“-Frontman Fabian Schütze sind das nicht nur leere Versprechungen.

 

Ich glaube schon, dass man da näher mit den Leuten zusammenkommt. Man hat ja dann auch persönlich Kontakt. Einfach dass man sich noch ein- zweimal hin- und hermailt, dass man die Emailadressen von den Leuten hat und sich dann bedanken kann, persönlich eben. Auch die Sache mit der signierten CD. Diese kleine Sache bringt uns den Leuten schon näher und das mögen wir sehr. 19

 

Als „Revolution der Musikindustrie“ wird Crowdfunding mittlerweile gefeiert. Allein auf SellaBand laufen derzeit 4500 Projekte und im Monat kommen etwa 50-80 neue hinzu. Trotzdem soll das nicht das Ende der Plattenlabels bedeuten.

 

Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zur klassischen Musikindustrie, also zur Plattenfirma. Denn für die Plattenfirma ist auch ein Künstler interessant, dessen Album bereits komplett finanziert ist und wer es geschafft hat, Fans zu motivieren eben in die Platte zu investieren. Also jemand, der 3000 oder 4000 Fans bereits hinter sich vereinen konnte, die bereit sind, im Internet für Musik Geld auszugeben. Das macht es für alle Player in der Musikindustrie interessant eben mit der Band auch zu arbeiten. 30

 

Um ein Projekt erfolgreich abzuschließen brauchen die Künstler unterschiedlich lang. Immerhin wollen manche bis zu 75 000€ sammeln. „A Forest“ sind da bescheidener und wollen nur knapp 900€, um die Kosten für die Plattenproduktion zu decken. Sänger Fabian ist sich sicher, dass sie das Geld bis zum Stichtag zusammenbekommen. Allerdings haben sie nur noch 9 Tage Zeit.

 

Aber es klappt!

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