Auch wenn Luxemburg auf der Landkarte eher klein daherkommt, ist die Zahl herausragender Musiker umso größer. Auch die Organisation Music:LX sieht das so. Sie hat sich auf die Fahne geschrieben, Nachwuchskünstler aus Luxemburg zu fördern und Auftritte im Ausland zu ermöglichen. Vor allem die unterschiedlichen Kulturen in Luxemburg sorgen für einen besonderen Sound, erzählt Giovanni Trono, Leiter des Export-Büros Music:LX:
Luxemburg klingt sehr variiert, weil in Luxemburg sehr verschiedene Leute wohnen. Verschiedene Kulturen treffen hier zusammen. Dadurch entsteht dann etwas Neues. Es gibt viele Portugiesen, Italiener, Franzosen, Belgier, Spanier und Deutsche. Deshalb klingt das Ergebnis sehr frisch und multikulturell.
Wenig Platz für Entwicklung
Doch mit seiner geringen Größe bringt Luxemburg seinen Künstlern auch Probleme. Laut Giovanni Trono ist es ist nicht leicht, mit ausländischen Bands in Konkurrenz zu treten:
In Luxemburg kann man nicht häufig auftreten, weil es so klein ist. Man muss also direkt im Ausland aktiv werden und eine internationale Band sein. Mit anderen Bands dort in Konkurrenz zu stehen, kann sehr schwer sein, weil sie noch nicht sehr bekannt sind. In größeren Ländern kann sich eine Band besser entwickeln, erst national auf Tour gehen und danach im Ausland spielen.
Antimatter People
Um vielversprechenden Newcomern aus Luxemburg diese Chance zu geben, findet beim Reeperbahn-Festival in Hamburg ein Showcase statt. Unter dem Motto Luxembourg Sounds Like… werden drei Neuentdeckungen die Vielfältigkeit aktueller Musik aus Luxemburg unter Beweis stellen. Antimatter People ist eine der Bands. Sie stehen grob umrissen für die moderne Weiterentwicklung des guten alten Psychelic-Rocks der 60er und 70er. Seit 2005 arbeiten sie an eigenen Songs und haben mittlerweile sogar den Manager der Futureheads im Rücken.
Say Yes Dog
Für die nötige Portion Pop sorgt die Band Say Yes Dog. Ihr Sound ist gespickt mit vielerlei Synths und E-Drums und trifft damit den Nerv der Zeit. Momentan arbeiten Say Yes Dog noch an ihrer Debüt-EP. Auf Festivals wie der Fusion in Lärz oder dem Great Escape in Brighton haben sie aber bereits für jede Menge Begeisterung gesorgt.
Synthesis
Außerdem dabei ist die noch junge Band Synthesis. Ihr Anliegen ist die Verknüpfung von Soul mit dem Klang von Maschinen. Eine geballte Ladung Elektronik kommt hier gepaart mit der hinreißenden Stimme von Sängerin Deborah Lehnen. Ihre erste EP „Human“ ist schon Anfang des Jahres erschienen und macht mehr als neugierig auf die dazugehörige Live-Perfomance.
Die nächste Generation luxemburgischer Musiker kann sich also definitiv sehen lassen. Am besten man verschafft sich beim Reeperbahn-Festival einen Eindruck davon, wenn es am 27.09.2013 heißt: Luxembourg Sounds Like…