Zoot Woman im Interview

Im Trio zu zweit

Zoot Woman sind mit ihrem aktuellen Album „Star Climbing“ auf Tour und statt zu dritt nur zu zweit auf der Bühne. Warum das ganz normal ist, warum Touren für Zoot Woman trotzdem wichtig ist und wie sich das neue Album live anfühlt, das hat Sänger Johnny Blake im Interview erzählt.

Vier Alben haben Zoot Woman in 14 Jahren veröffentlicht, das ist nicht besonders viel. Schon früh hat die Band begonnen, sich vor allem auf das Tourleben zu konzentrieren und die Studioproduktion ein bisschen zurückzufahren. Spaß macht ihnen beides, aber die Prozesse müssen getrennt voneinander ablaufen.

Ich finde, das sind zwei vollkommen verschiedene Sachen: Touren ist mechanischer und mehr das Nebenprodukt eines Albums, während im Studio alles passieren kann! Hier eine Idee, da eine Idee, plötzlich ist ein Song fertig – das ist was komplett Anderes. Und weil diese Prozesse so verschieden sind, ist es schwierig, einfach hin und her zu wechseln.

Stuart Price bleibt zuhause

Einer der drei Musiker von Zoot Woman hat schon vor Jahren beschlossen, dass das hin und her zwischen Studio und Bühne nichts für ihn ist: Stuart Price, der sich lieber mit Madonna, Depeche Mode oder Britney Spears im Studio verschanzt.

Stuart hat schon vor einer Weile beschlossen, dass das Tour-Leben mit Zoot Woman nichts für ihn ist. Er wollte einfach ein Vollzeit-Produzent sein, was natürlich bedeutet, dass er im Studio noch genauso mit uns arbeitet, das ist ja nach wie vor sein Ding.

Songs zum Loslassen, auch auf der Bühne

Auch das neue Zoot-Woman-Album „Star Climbing“ ist mit Stuart Price entstanden. Die Platte klingt verglichen mit den Älteren fröhlicher und nicht mehr so dunkel. Es macht Spaß, die Songs live zu spielen.

Sie fühlen sich sehr frei an, weniger geschlossen. Das liegt, glaube ich, an den Emotionen in den Songs, die zum Loslassen einladen und das wirkt sich auch auf die Live-Performance aus.

Tanzen? Muss nicht sein!

Da muss man doch direkt tanzen! Oder nicht? Viele der neuen Stücke gehen direkt ins Tanzbein, aber Johnny Blake ist das gar nicht so wichtig.

Es ist ganz witzig: Wenn du Leute siehst, die tanzen, denen es offensichtlich super geht, dann denkst du dir: Die genießen das. Aber es gibt auch Leute, die einfach nur dastehen, zuhören, die Musik in sich aufnehmen und genauso genießen – auch wenn sie nicht danach aussehen. Ich glaube, das ist auch mehr mein Stil. Wenn ich einer Band zuhöre, dann interessiert mich vor allem die Musik, da bin ich nicht so der Typ fürs Tanzen.

Umso wichtiger: das Bühnenoutfit

Sehr wichtig für Zoot Woman ist der visuelle Aspekt bei ihren Konzerten. Nicht nur die Licht-Show muss stimmen.

Wir ziehen uns schon passend zu unserer Musik an. Auf dem Cover unseres ersten Albums waren wir ganz in weiß zu sehen und der Sound war 80s – also die Sorte 80s mit den weißen Anzügen. Und dann, ein paar Alben später, machen wir ganz andere Musik, also ändern wir auch unseren Look. Der weiße Anzug hängt immer noch bei mir rum, aber er ist jetzt 14 Jahre alt.

Wer wissen will wie das Outfit von Zoot Woman zum aktuellen Sound aussieht, kommt am besten bei einem ihrer verbleibenden Deutschland-Konzerte vorbei.

Redaktion: Konrad Spremberg

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