10 Jahre Afghanistan-Einsatz: Eine Bilanz

Eine ganze Dekade ist seit den ersten Angriffen des Westens auf Talibanstellungen in Afghanistan bereits vergangen. Die Hoffnung auf eine Demokratisierung des Landes hat man längst aufgegeben. Wie geht es weiter am Hindukusch?

Conrad Schetter 

Vor genau zehn Jahren flogen US-Amerikanische Truppen die ersten Luftangriffe zur Unterstützung der Anti-Taliban-Allianz in Afghanistan – als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September. Die Angriffe markieren den Beginn eines kostspieligen Krieges mit unzähligen Opfern auf allen Seiten. Ein Ende des Konflikts ist immer noch nicht abzusehen. Zwar ist die Taliban-Regierung bereits nach wenigen Monaten gestürzt worden, jedoch bemühen sich seit nunmehr einer ganzen Dekade ISAF-Truppen in Afghanistan eine Demokratie zu etablieren – mit mäßigem Erfolg. Einerseits hat man eine Afghanische Nationalarmee und eine Polizei aufgebaut, andererseits macht das Land immer noch regelmäßig mit Anschlägen von Taliban und al-Quaida auf sich aufmerksam. Trotzdem sollen bis 2014 die letzten UN-Truppen das Land verlassen haben.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Afghanistan beitragen würde zu einem wirtschaftlichen Niedergang.

Wie es aktuell um Afghanistan steht, was ein Jahrzehnt des Krieges am Hindukusch die Welt gekostet hat und welche Perspektiven das Land nach dem Truppenabzug hat, das haben wir Conrad Schetter gefragt. Der Afghanisten-Experte von der Uni Bonn arbeitet für das Zentrum für Entwicklungsforschung, als Berater für die Bundesregierung und gilt als einer der renommiertesten Experten für Afghanistan-Fragen.

Redaktion