Ägypten: Journalisten verlassen das Land – ein Erlebnisbericht

In Ägypten wird die Situation angespannter: nachdem es zu ersten Übergriffen kam, verlassen einige Journalisten das Land. Wir sprachen mit einem von ihnen über seine Erlebnisse.

Philipp Spalek 

Die Massenproteste in Ägypten weiten sich aus, das Land kommt nicht zur Ruhe und die Gewalt auf den Straßen nimmt nicht ab. Für Journalisten, die sich aktuell in Ägypten aufhalten, wird die Lage immer gefährlicher. Kamerateams werden angegriffen, bestohlen oder gar inhaftiert. Anhänger von Präsident Hosni Mubarak wehren sich gegen die Berichterstattung aus der Krisenregion – andere wollen nur verhindern, dass in der Welt ein schlechtes Bild ihres Landes entsteht.

Der Generalsekretär der ägyptischen Staatspartei NDP, Ibrahim Kamel, sprach am Freitag gegenüber der BBC gar von einer schmutzigen Kampagne einer Minderheit, auf die westliche Medien hereinfallen würden. Die Proteste spiegelten nicht die Meinung der Mehrheit wider, das Ganze sei eine Verschwörung des Westens gegen Ägypten.

Wie bedrohlich die Lage vor Ort ist, das haben wir mit Philipp Spalek einen Korrespondenten der Zeitschrift Zenith gefragt. Er ist Islamwissenschaftler, Fotograf und Journalist – und wir sprachen mit ihm, kurz bevor er das Land aus Sicherheitsgründen verlassen musste.