Afghanistan-Connection

Geheimes Netzwerk im Verteidigungsministerium?

Eine vermeintliche Afghanistan-Connection im Verteidigungsministerium haben Reporter der Sendung „Fakt“ und des Tagesspiegels aufgedeckt. In dem Netzwerk sollen sich Veteranen des Einsatzes organisiert haben, um die Politik der Verteidigungsministerin zu beeinflussen.

Es klingt verdächtig nach einem John-Grisham-Roman. Im deutschen Verteidigungsministerium soll es ein Netzwerk aus Veteranen geben, das die Richtung der Außen- und Sicherheitspolitik beeinflusst. Im Zentrum der Afghanistan-Connection steht angeblich der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker.

Welchen Einfluss hat die Afghanistan-Connection?

Im engeren Kreis um Verteidigungsministerin von der Leyen, gibt es demnach zwölf Offiziere, die in Afghanistan Kampferfahrung gesammelt haben. Eine Tatsache, die nicht automatisch ein Problem ist, wenn diese engen Berater nicht erheblichen Einfluss auf die Ministerin ausüben. Die Erfahrungen der Offiziere im Einsatzland sollen allerdings dazu führen, dass sie die Ausbildung der Bundeswehr auf afghanische Verhältnisse ausrichten möchten oder dies bereits getan haben. So ist beispielsweise das neue Schießausbildungskonzept der Bundeswehr auf leichtbewaffnete, schwach geschütze Gegner ausgerichtet, wie sie aus dem Einsatz am Hindukusch bekannt sind.

Tagesspiegel und „Fakt“ haben dazu gemeinsam recherchiert, um die Verbindungen der Offizieren untereinander aufzudecken.

Selbst Ursula von der Leyen scheint davon auszugehen, dass es eine solche Afghanistan-Connection in ihrem Ministerium gibt. – Markus Frenzel

Mit dem MDR-Journalisten, Markus Frenzel, haben wir über die Enthüllungen rund um die Afghanistan-Connection gesprochen.

Es gibt nicht den einen Bundeswehr-Einsatz, sondern viele verschiedene Einsätze. Diese müssen sich auch in der Politik wiederspiegeln.Markus Frenzel