Afghanistan: Schwere Unruhen nach Koranschändung

Amerikanische Soldaten sollen auf der Militärbasis Bagram mehrere Koran-Bücher ins Feuer geworfen haben. Die afghanische Bevölkerung fühlt sich verhöhnt und protestiert wütend gegen das Vergehen. Eskaliert die Situation?

Thomas Ruttig 

In Bagram, nördlich von Kabul, sollen US-amerikanische Soldaten mehrere Koran-Bücher verbrannt haben. Dieses vermeintliche Vergehen gegen den islamischen Glauben hat rund 3000 Demonstranten auf die Straße gebracht – sie warfen mit Brandsätzen und verbrannten amerikanische Flaggen.

Heute hat es deshalb im gesamten Land gewalttätige Proteste gegeben. Der ISAF-Kommandeur, General John R. Allen, hat sich in einem Video bei der afghanischen Bevölkerung entschuldigt und sofortige Ermittlungen angekündigt.

Was genau passiert ist und welche Auswirkungen das auf das sowieso schon angespannte Verhältnis zwischen den USA und Afghanistan haben kann, fragen wir Thomas Ruttig. Er arbeitet beim Afghanistan Analysts Network und ist seit zehn Jahren in Afghanistan und Pakistan unterwegs.

Es hat einfach schon viel zu viele „Gedankenlosigkeiten“ der Amerikaner und auch anderer NATO und ISAF-Soldaten in Afghanistan gegeben. (Thomas Ruttig)