AutoMobil | Autobahnbrücken

Wie schlimm sieht es aus?

Viele Autobahnbrücken in Deutschland sind in die Jahre gekommen und werden mittlerweile baufällig. Was kann die neue Autobahn GmbH des Bundes nun unternehmen?

Autobahnbrücken oft alt und marode

Die Autobahnbrücken in Deutschland sind oft in einem maroden Zustand. Das Problem ist zwar schon länger bekannt, doch ein vergangene Woche veröffentlichter interner Bericht der bundeseigenen Autobahn GmbH belegt, dass die Zahl der jährlich zu sanierenden Brücken doppelt so hoch ist wie bisher bekannt.

So nutzt ein LKW durch sein Gewicht eine Autobahn genauso stark ab wie Berechnungen zufolge rund 60 000 PKW. Im Fall Lüdenscheid steht nun fest: es hilft nur noch der Abriss der Talbrücke Rahmede. Doch wie genau kann man eine Brücke als marode einstufen und was sind die Konsequenzen?

Schlimm sind natürlich die Fälle, in denen die Tragfähigkeit beeinträchtigt ist, sodass dann der LKW-Verkehr gesperrt werden muss. Und in Rahmede sieht man jetzt auf der A45, dass das sogar so weit gehen kann, dass auch keine Pkw mehr darüber fahren dürfen. Das ist natürlich der Extremfall.

Michael Schreckenberg, Verkehrsforscher und Physiker

Foto: privat

Die Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid ist ein Beispiel für die strukturellen Probleme deutscher Autobahnbrücken: sie ist mit 53 Jahren verhältnismäßig alt, wurde viel von LKW befahren und muss nun vollständig abgerissen und neu gebaut werden.

Eine Frage der Zuständigkeiten

Warum konnte sich der Zustand bundesweit so verschlechtern? Eine Erklärung liegt bei der lange geteilten Zuständigkeit. Die Bundesländer verwalteten lange Zeit die Autobahnen im Auftrag des Bundes. Nun ist die neu geschaffene bundeseigene Autobahn GmbH wieder zentral zuständig. Und sie steht vor großen Herausforderungen.

Warum die geplante Sanierung in vielen Fällen länger dauern könnte als gedacht und welche Auswirkungen die Sperrung zahlreicher Autobahnbrücken auf Anwohnerinnen und Anwohner haben kann, erklärt die aktuelle Folge AutoMobil. Der Verkehrsforscher Michael Schreckenberg erklärt, welche Initiativen nun vom Bund getroffen werden müssen.