AutoMobil | Feinstaubbelastung im Verkehr

Deutsche Straßen als Dreckschleuder?

Die Feinstaubbelastung auf deutschen Straßen ist zu hoch. Und das schon zu lange, urteilt die EU und mahnt ab. Altbekannte Skepsis kommt auf: Wie viel bringen Umweltzonen wirklich, welche Richtlinien fehlen gänzlich?

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Feinstaubbelastung in Deutschland immer noch zu hoch

Die EU erlaubt 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Kommunen dürfen den Grenzwert bis zu 35 Mal pro Jahr überschreiten. Das hat unter anderem den Städten Leipzig und Stuttgart nicht gereicht. Der Verkehr überschreitet hier deutlich den Tagesgrenzwert der winzigen Feinstaubteilchen, „PM10“ genannt. Dabei wurde in den vergangenen fünf Jahren schon Einiges getan. Und anderes gänzlich ignoriert.

Abwrackprämie und Umweltzonen als „grüne“ Maßnahmen?

2009 kam die Abwrackprämie. Die Menschen verkauften ihre alten Dreckschleudern, holten sich neue, umweltfreundlichere Fahrzeuge. Deutschland wollte grün sein, ein gutes Beispiel für den Nachbarn Polen beispielsweise. Wenig später folgten erste Umweltzonen. 2008 in Berlin, Hannover und Köln, drei Jahre später unter anderem in Leipzig. Wie kann es da sein, dass letztere Stadt eine derjenigen mit dem schlechtesten PM10-Wert Deutschlands ist?

Zu wenig E-Autos und umweltschädliche Baufahrzeuge

Wie viel Umweltzonen dazu beitragen, den Feinstaub zu reduzieren, ist umstritten. Kritiker fordern zudem mehr Kontrollen. Fest steht, dass es in Deutschland zwei entscheidende Mängel gibt, die zur Feinstaubbelastung beitragen: Der Mangel an Elektro- und Hybridautos und der Mangel an umweltfreundlichen Baustellenfahrzeugen. In der Schweiz beispielsweise sind Baufahrzeuge mit Rußpartikelfiltern ausgestattet. In Deutschland hingegen können die Fahrzeuge mit einer Sondergenehmigung die Luft in der Innenstadt verpesten.

Was getan werden muss, um einen möglichen Anruf der Europäischen Kommission beim Gerichtshof der EU langfristig zu vermeiden, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Maj Schweigler mit Marcel Langner gesprochen. Er ist Feinstaubexperte beim Umweltbundesamt.


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Redaktion