AutoMobil | Steuervorteil für Diesel

„Wie das Kaninchen vor der Schlange“

Kaum ein Monat vergeht, in dem nicht an die Bundesregierung appeliert wird, den Steuervorteil für Diesel abzuschaffen. Bislang verhallten die Worte aber ungehört. Dabei gibt es keinen Grund mehr, die Subventionen beizubehalten.

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Egal ob die Forderung vom Bundesrechnungshof oder der Europäischen Kommission kommt, von Umweltschutzverbänden oder Mobilitätsexperten. Bislang hat die Bundesregierung immer gleich reagiert: gar nicht. Die Rede ist von der Subventionierung des Diesels. Seit mehreren Jahrzehnten schon wird der Diesel niedriger versteuert als Benzin. Das führt dazu, dass Diesel wesentlich günstiger ist als andere Kraftstoffe.

Steuervorteil: Relikt aus alten Zeiten

Die Subventionen wirken wie ein Relikt aus alten Zeiten, in denen niemand auch nur an eine Verkehrswende dachte und in denen nur die höchsten Mitarbeiter vom VW-Skandal wussten. Mittlerweile ist das anders, in mehreren deutschen Städten drohen Fahrverbote für alte Dieselfahrzeuge, die Elektromobilität wird immer beliebter.

Man müsste den Vorteil wirklich aufheben und den Dieselfahrer so stellen wie den Benzinfahrer. – Ferdinand Dudenhöffer

Trotzdem hat die Große Koalition bislang am Steuervorteil für den Diesel festgehalten. Rund 10 Milliarden Euro kostet das den Bund jedes Jahr. Deutschland leistet es sich also, einen finanziellen Anreiz für Dieselfahrzeuge zu schaffen, während gleichzeitig über das Ende des Diesels diskutiert wird.

Aber wieso schreckten die jeweiligen Regierungen der letzten Jahre so sehr vor der Abschaffung zurück? Die Gunst der Wähler dürfte sicherlich ein Grund gewesen sein, nicht aber der alleinige. detektor.fm-Moderator Christian Bollert hat mit Ferdinand Dudenhöffer über die Subventionen gesprochen. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für BWL und Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen und einer der wichtigsten Branchenkenner in Deutschland.

Wenn man sich an Steuervorteile gewöhnt hat, will man diese nicht mehr aufgeben.Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer 

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