AutoMobil | Umweltbewusstseinsstudie 2015

Deutsche wünschen sich Ende der „autozentrierten Stadt“

Die aktuelle Umweltbewusstseinsstudie zeigt: Den Deutschen wird Umweltschutz immer wichtiger. Besonders fühlen sich die Bürger durch das Auto gestört. 82 Prozent der Befragten möchten stattdessen eine bessere Nahverkehrs-Anbindung und bessere Rad- und Fußwege. Wie kann das gehen?


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Das Autoland Deutschland verliert die Lust auf Autos. Zumindest, wenn man der neuen Umweltbewusstseinsstudie des Umweltbundesamts glaubt. Immerhin 82 Prozent der Befragten wünschen sich weniger Autos in den Städten und stattdessen die Möglichkeit, die Wege des Alltags mit dem Fahrrad oder zu Fuß bewältigen zu können. Auch der öffentliche Personennahverkehr und Carsharing stoßen auf große Zustimmung. Bei Befragten zwischen 14 und 17 Jahren ist die Zahl der Befürworter sogar noch größer: 92 Prozent dieser Gruppe wünschen sich ein Umdenken bei der Mobilität.

Lärm ist das Hauptproblem

Der schlechte Stand der Autos in der Umweltbewusstseinsstudie kommt nur geringfügig durch die tatsächliche Umweltbelastung, die die Fahrzeuge durch Feinstaubemissionen darstellen. Die Befragten geben vielmehr den Lärm als größtes Problem an. Der Grund ist ein einfacher: Die Emissionen sind zwar mess, aber nicht sichtbar. Der Lärm hingegen stört die Menschen akut.

Autos aus den Innenstädten verdrängen

Die Städte haben nun die Möglichkeit, ihre Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger attraktiver und für Autofahrer unattraktiver zu machen. Dazu bieten sich kostenpflichtige Parkplätze, eine Anpassung der Höchstgeschwindigkeit im Innenstadtbereich und möglicherweise auch Aufklärungs- und Imagekampagnen an. Zudem muss der öffentliche Nahverkehr attraktiv genug sein, dass die Autofahrer freiwillig darauf umsteigen. Dazu ist in vielen Fällen eine Ausweitung des Angebots nötig, also eine häufigere Taktung von Bussen und Bahnen.

Über die Ergebnisse der Umweltbewusstseinsstudie und mögliche Lösungsansätze hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Achim Schröer gesprochen. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Stadtplanung der Bauhaus-Universität Weimar.

Man gefällt sich in Deutschland immer noch in dieser Position als Vorreiter, die man eigentlich nicht mehr einnimmt.Achim Schröer 

Redaktion: Javan Wenz


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