Berliner Republik: Keine Einigkeit in der Diskussion um PID

Dürfen Paare künstlich erzeugte Embryonen genetisch untersuchen lassen? Oder verstößt das gegen das Recht auf Leben? Der Ethikrat ist ebenso gespalten wie der Bundestag. Nächste Woche stehen die Parlamentarier vor einer schweren Entscheidung.

Darf man Embryonen auf Gen-Defekte untersuchen? Den Parlamentariern in Berlin fällt es schwer eine Entscheidung zu treffen. Auch der Ethikrat kam beim Thema Präimplantationsdiagnostik zu keiner klaren Empfehlung. Die Präimplantationsdiagnostik ist ein medizinisches Verfahren, bei dem Embryonen im Reagenzglas gezeugt werden und danach untersucht werden können – zum Beispiel daraufhin, ob sie ein Brustkrebs-Gen in sich tragen oder andere Veranlagungen, die zu einer Behinderung führen könnten. Das Verfahren soll eine Erleichterung für Paare sein, die genetisch vorbelastet sind.

Alexander Gerlach 

Andererseits herrscht große Angst davor, einem Markt für „Designer-Babies“ den Weg zu ebnen. Drei Gesetzesentwürfe stehen den Abgeordneten nächste Woche zur Auswahl. Einer davon will die PID strikt verbieten, ein weiterer Entwurf spricht sich für den Embryonen-Check im Reagenzglas aus. Zwischen den Pro und Contra-Anträgen liegt ein Vorschlag, der die PID nur dann erlauben will, wenn das akute Risiko einer Fehl- oder Totgeburt besteht. Wo sind die Konfliktlinien und was macht das Thema so verfahren? Das fragen wir Alexander Görlach, den Herausgeber und Chefredakteur des Meinungs- und Debattenmagazins „The European“. Er kommentiert und analysiert jeden Donnerstag das politische Geschehen Berlins in der „Berliner Republik“.

+++Berliner Republik ist eine Kooperation mit The European – dem Meinungs- und Debattenmagazin+++