Berliner Republik | Integrationsgipfel – quo vadis?

Nachholbedarf bei Bildungspolitik und Integration

Der siebente Integrationsgipfel in Berlin ist angelaufen. Es geht vor allem um Einstellungsbedingungen für Migranten. Die Flüchtlingsdebatte bleibt außen vor.

Bereits zum siebenten Mal lädt die Bundesregierung zum Integrationsgipfel ins Kanzleramt. Hauptstreitpunkt: Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fordert Asylbewerber in Ausbildung nicht abzuschieben. Zudem rechnet der Chef der Türkischen Gemeinde mit der deutschen Bildungspolitik ab. Sie schaffe es nicht, Migranten gleichberechtigt in die Arbeitswelt zu integrieren.

Alltäglicher Rassismus?

Viele Migranten, auch in zweiter und dritter Generation, haben demnach Probleme, Ausbildungsplätze und Jobs zu bekommen. Nicht immer aufgrund ihrer Qualifikation, sondern weil Personaler verschiedenster Unternehmen Bewerber mit ausländisch klingendem Namen benachteiligen.
Ein Lösungsvorschlag ist die anonyme Bewerbung, die ohne Foto und Namen auskommt.

Ein weiteres gravierendes Problem: Unternehmen, die Flüchtlingen mit schwebenden Asylanträgen eine Ausbildung ermöglichen, verlieren die Auszubildenden, wenn sie dann tatsächlich abgeschoben werden. Es gibt in dem Fall keine Möglichkeit für die Flüchtlinge, ihre Ausbildung zu Ende zu bringen.

Flüchtlingsdebatte bleibt außen vor

Die Flüchtlingsströme aus Syrien und Afrika hingegen werden beim Integrationsgipfel nicht oder nur am Rand berücksichtigt – und das, obwohl sie akut sind.
In unserer Serie „Berliner Republik“ sprechen wir mit Alexander Görlach vom Debatten-Magazin The European über den Sinn der Gipfels.

Wir haben verschiedene Formen von Übergriffen, die mit Vorurteilen und mit Gewaltbereitschaft zusammenhängen.Alexander Görlach 

Redaktion: Javan Wenz

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