Auch wenn der 46. US-Präsident Joe Biden heißen wird, hat seine Wahl tagelang auf Messers Schneide gestanden. „Blätter“-Redakteur Albrecht von Lucke analysiert diesen „Blick in den Abgrund“ und seine Folgen. Seine Kollegin Annett Mängel bilanziert das Jahr der Corona-Pandemie als einen Kampf zwischen medizinischen Aufklärern und Anti-Aufklärern. Die Journalistin Tanja Busse zeichnet nach, wie die jüngste Gemeinsame Europäische Agrarpolitik den Green Deal der EU konterkariert. Und die Direktorin der Heinrich-Böll-Stiftung in Warschau, Johanna Stolarek, beleuchtet die aktuelle Revolution der Frauen in Polen.
Die Wahlnacht in den USA hat die demokratische Welt schockiert. Denn schon vor den endgültigen Ergebnissen hat Donald Trump verkündet, er habe die Wahl gewonnen. Mittlerweile ist zwar klar, dass Joe Biden ins Weiße Haus einziehen wird – doch die Wahl in den USA habe deutlich gemacht, wie verletzlich demokratische Strukturen sind, so der „Blätter“-Herausgeber Albrecht von Lucke.
Corona sei nicht gefährlicher als die Grippe und man könne einfach die Risikogruppen isolieren. Diese Argumente gegen den Teil-Lockdown hört man immer wieder. Jetzt wurde eine Verlängerung der Maßnahmen festgelegt – mit guten Gründen, schreibt „Blätter“-Redakteurin Annett Mängel. Sie stellt klar, warum der Lockdown sinnvoll ist und wieso die Spaltung der deutschen Ärzteschaft bei diesem Thema nur in den Medien existiert.
Die EU-Staaten haben sich auf eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik geeinigt: 20 bis 30 Prozent der EU-Fördergelder für die Landwirtschaft sollen zukünftig an Ökoauflagen geknüpft werden. Der Rest der Subventionen wird aber weiterhin ohne Umweltauflagen vergeben. Die Reform enttäuscht viele, die auf eine konsequente EU-Klimapolitik gehofft haben, und ignoriert drängende Klimafragen. Ein Skandal, meint die Journalistin Tanja Busse.
In Polen sind die Bürgerrechte in den letzten Jahren immer weiter eingeschränkt worden. Nun wird vehement gegen die Regierung protestiert. Vor allem Frauen gehen auf die Straße, nachdem weitere Verschärfungen des Abtreibungsrechts angekündigt wurden. Wie es zu den Protesten gekommen ist und warum die junge Generation in Polen sich nicht mehr mit ihrem Land identifizieren kann, darüber spricht Joanna Maria Stolarek, Journalistin und Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in Warschau.
Über diese Themen spricht detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt mit Autorinnen und Autoren der Blätter für deutsche und internationale Politik.