Brandanschläge in Berlin: Wie reagiert die Polizei?

Erst sind es brennende Autos in Berlin, jetzt Brandanschläge auf die Gleise der Deutschen Bahn. Wie gefährlich die aktuelle Situation einzuschätzen ist, fragen wir den Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt.

Rainer Wendt  

Die Anschlagsserie in Berlin dauert nun schon den vierten Tag in Folge an. Heute ist wieder ein neuer Brandsatz auf den Gleisen der Deutschen Bahn gefunden worden. Wer die Täter sind, ist aber weiter unklar. In der Politik wird jetzt darüber diskutiert, ob die aktuelle Situation mit den Terroranschlägen der RAF in den 70er Jahren vergleichbar ist. Dazu hat detektor.fm mit dem Chefredakteur des Meinungsmagazins Alexander Görlach gesprochen.

In einem neuen Bekennerschreiben betonen die Täter zwar, dass sie durch die gelegten Brandsätze keine Menschen in Gefahr bringen wollen. Doch ein Grund zur Entwarnung ist das nicht. Mit rund 5.700 Polizisten ist die Bundespolizei zwar gut aufgestellt. Dennoch konnte nicht verhindert werden, dass die Täter unbemerkt Brandsätze an einem der größten Bahnhöfe Deutschlands deponieren konnten.

Wir reden von rund 34.000 Bahnkilometern, wir reden von 5.700 Bahnhöfen und von immerhin 27.000 Zügen, die täglich durch Deutschland rollen und im Durchschnitt 5,3 Millionen Menschen transportieren. Das heisst, wir müssen uns von dem Gedanken lösen, dass man das flächendeckend kontrollieren kann. Das können wir im übrigen im Straßenverkehr auch nicht. (Rainer Wendt)

Was die Polizei von den Vergleichen mit den Terroranschlägen der RAF hält und wie sie für mehr Sicherheit an Bahnhöfen sorgen will, erklärt Rainer Wendt, der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft.