Bundesregierung plant Weißhelm-Truppe

Zu Blau kommt Weiß: Weiße Helme für Noteinsätze?

Die Blauhelme kennt jeder: sie sichern in Krisenregionen den Frieden. Nun wollen Entwicklungshilfe- und Gesundheitsminister eine „Weißhelm-Truppe“ gründen. Die soll bei Epidemien und Katastrophen als schnelle Eingreiftruppe zum Einsatz kommen. Unser Interviewpartner ist seit über 40 Jahren beim DRK und sagt: so richtig notwendig ist das nicht. Warum, erklärt er hier.

Sie sind ein Symbol für Frieden, internationale Hilfe und das Bemühen, Konflikte ohne Waffen zu klären: die Blauhelme der UN. Diese speziellen Truppen können von den Vereinten Nationen entsandt werden – als Schutztruppe, als Aufpasser, niemals aber als aktive Kriegsparteien.

Und damit sie im Gefecht eben nicht mit normalen Soldaten verwechselt werden, sind sie deutlich erkennbar – der Name sagt’s schon: an ihren blauen Helmen.

Weißhelm-Truppe: Nach Blau kommt Weiß?

Jetzt wollen der deutsche Gesundheitsminister und der deutsche Entwicklungshilfeminister quasi eine zweite Helmfarbe etablieren: die Weißhelme. Gemeint ist damit der Aufbau einer Krisentruppe, die bei Epidemien schnell zum Einsatz kommen soll.

Hintergrund ist die Hilfe gegen Ebola, die international nur sehr schleppend angelaufen ist. Wenn keiner helfen will, würde Deutschland das notfalls sogar alleine machen und 200 Millionen Euro in die Hand nehmen dafür – sagt Entwicklungsminister Müller.

Aber macht das Sinn? Braucht es das überhaupt? Fragen, die wir mit Michael Bothe besprechen, Professor für Völkerrecht und seit über 40 Jahren im Fachausschuss „Humanitäre Hilfe“ des Deutschen Roten Kreuzes.

Redaktion