China schafft sich einen eigenen “Nobelpreis”

Am Freitag wird in Oslo der diesjährige Friedensnobelpreis an den Chinesen Liu Xiaobo verliehen – in dessen Abwesenheit. Währenddessen installiert China einen Konkurrenzpreis.

Liu Xiaobo wird den Friedensnobelpreis nicht entgegen nehmen können. Denn der Menschrechtsaktivist verbüst momentan eine elfjährige Haftstrafe. Vor wenigen Wochen forderte China zudem die Diplomaten in Oslo dazu auf, nicht an der Verleihung des Preises teilzunehmen.

Dirk Pleiter 

Momentan kommen knapp 20 Staaten diesem Wunsch nach. Doch China reicht dieser Boykott-Aufruf scheinbar nicht aus, jetzt kontert das Land mit einem eigenen Friedenspreis. Dieser „Konfuzius-Friedenspreis“ wird morgen an den früheren taiwanesischen Vizepräsisenten Lien Chan verliehen. Er erhält diesen Preis für den Einsatz zur Aussöhnung mit China, heißt es in verschiedenen Medien. Doch wie ist dieser Preis nun einzuordnen? Ist er nur eine erneute Provokation seitens der Chinesen?

Darüber sprechen wir Dirk Pleiter. Er arbeitet bei Amnesty International und hat sich mit dem chinesischen „Konfuzius-Friedenspreis“ beschäftigt.