Popfilter | Cumgirl8 – Cicciolina

Porno und Politik

Eindringlicher Post-Punk, exzessive Live-Shows und dieser ziemlich bemerkenswerte Cybersex Style – Cumgirl8 sind seit ein paar Jahren der heiße Geheimtipp aus New York. Wir haben die Band auf dem Pop-Kultur Festival in Berlin getroffen und über ihr musikalisches und ästhetisches Konzept gesprochen.

Aus einem anderen Universum

Die New Yorker Post-Punk Band Cumgirl8 gründet sich laut eigener Aussage in einem Sexchat – und zwar vor 8000 Jahren in einem anderen Universum. Ihr merkt schon, man sollte nicht alles, was die Band in Interviews erzählen, auf die Goldwaage legen. Auch außerhalb der Bühne legen die vier Musikerinnen nicht unbedingt viel Wert darauf, sich authentisch zu geben, sondern agieren eher als Kunstfiguren.

Cumgirl8 begreifen sich auch gar nicht so sehr als Rockband im klassischen Sinne, sondern eher als Kunst und Performance Kollektiv. Outfits, Videos, Internet-Präsenz, Live-Performance, das ist alles Teil des Gesamtkunstwerks Cumgirl8.

Sexpositiver Post-Punk

2020 kommt ihre selbstbetitelte Debüt-EP raus. Eine explosive Mischung aus noisigem Post-Punk und düsterem Elektropop. Bemerkenswert ist, neben der Musik, vor allem auch die übersexualisierte Camgirl-Ästhetik der Band. Provozieren wollen Cumgirl8 damit laut eigener Aussage allerdings nicht, sondern sich einfach frei ausdrücken. Der sexualisierende Blick komme von Außen.

Bei Cumgirl8 schwingt also eine ganze Menge feministisches und sexpositives Empowerment mit. Das hört man zum Beispiel im Song „Cicciolina“ über die italienische Pornodarstellerin und Politikerin Ilona Staller.

Warum gerade sie Cumgirl8 zu einem Song inspiriert hat, darüber haben wir mit der Band auf dem Pop-Kultur Festival in Berlin gesprochen. Mehr dazu hört ihr im Popfilter.

Hier könnt ihr unseren täglichen Musikpodcast hören & abonnieren!