Das Super-Komitee der USA ist gescheitert – was nun?

Das Gremium aus Republikanern und Demokraten in Washington konnte sich nicht auf ein gemeinsames Konzept für die Bekämpfung der US-Schulden einigen. Die Lösung soll nun eine Rasenmähermethode sein – doch was bedeutet das?

Im Kampf gegen die Schuldenkrise hat die USA einen Rückschlag erlitten: Nach fast vier Monate langen Verhandlungen konnte sich das Gremium, das aus jeweils sechs Republikaner und sechs Demokraten besteht, auf kein gemeinsames Konzept im Kampf gegen den US- Schuldenberg einigen. Diese Schulden belaufen sich derzeit immerhin auf 15 Billionen Dollar. Das Ziel war, in den kommenden zehn Jahren 1,2 Billionen Dollar (880 Milliarden Euro) einsparen zu können. Ohne einen Kompromiss jedoch drohen automatische Einsparungen in den Budgets ab 2013 – das meiste davon im Verteidigungsetat und im sozialen Bereich.

Das sogenannte Super Committee ist im Sommer eingesetzt worden, als die USA gefährlich nahe vor einer großen Krise standen. Die Republikaner hatten damals einer Anhebung des Schuldenlimits nur unter der Bedingung zugestimmt, dass es drastische Sparmaßnahmen geben sollte. Nach dem Nichtzustandekommen eines Kompromisses schieben sich die Parteien gegenseitig den Schwarzen Peter zu. US-Präsident Obama zeigt sich nach dem Scheitern des Komitees sehr verärgert und macht die Republikaner für das Scheitern verantwortlich, die mit ihrer Ablehnung von höheren Steuern für Reiche einen Kompromiss unmöglich gemacht hätten.

Wie stark es nach dem Misslingen des Gremiums kriselt und welche Konsequenzen das für den US-amerikanischen Haushalt haben wird, haben wir Christer Garrett gefragt. Garrett ist Politologe und Direktor des Instituts für Amerikanistik an der Universität Leipzig.