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Laut Untersuchungen lebt der typische AfD-Wähler in der gebildeten Mittelschicht und ist wirtschaftlich gut situiert. Foto: Yann Schreiber | AFP

Der typische AfD-Wähler

Angst aus der Mitte

Entgegen vieler Klischees sind AfD-Wähler nicht sozial abgehängte Geringverdiener. Meistens sind die Anhänger der Partei gebildete und wirtschaftlich abgesicherte Vertreter der Mittelschicht.

Der durschnittliche AfD-Wähler ist gut gebildet und finanziell abgesichert. Unter ihnen sind Lehrer, Beamte, Ärzte und Ingenieure. Dies geht aus einer aktuellen Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft hervor. Das Ergebnis bestätigt damit ähnliche Untersuchungen aus der Vergangenenheit.

Keine Partei der Abgehängten

Die AfD genießt die Sympathien von Gut- und Besserverdienern. Das durchschnittliche Einkommen der AfD-Wähler liegt laut den Autoren der IW-Studie mit 2.200 Euro Netto pro Monat knapp über dem deutschen Durchschnitt. 55 Prozent ihrer Sympathisanten verfügen demnach über ein mittleres Bildungsniveau. Das entspricht einem Realschulabschluss. Weitere 25 Prozent lassen sich einem hohen Bildungsniveau zurechnen. Die übrigen 20 Prozent entfallen auf einen niedrigeren Bildungsabschluss. Demnach kommt die Mehrheit der AfD-Wähler direkt aus der Mitte der deutschen Gesellschaft.

AfD-Wähler sind überall

Das wird umso klarer, wenn man bedenkt, dass die AfD in der Vergangenheit bei allen im Bundestag vertretenen Parteien Wähler abschöpfen konnte. Offensichtlich gelingt es der Partei, Sympathien aus vielen Bereichen der Gesellschaft zu bekommen. Zu den selbstgewählten Zielgruppen der AfD zählen: Europa-Skeptiker, konservative bürgerliche Wähler, Protestwähler, Nichtwähler, Arbeiter und Arbeitslose.

Unmut und Ängste

Die Partei will mit ihrem Programm besonders besorgte Bürger ansprechen. Potenzielles Klientel ist, wer wegen der aktuellen Bundespolitik unzufrieden ist und Angst hat. Ängste, die von der AfD am liebsten mit ganz bestimmten Themen angesprochen werden: Zuwanderung, Asyl, der Islam in Deutschland oder Globalisierung. Dazu kommen sogenannte „Law and Order“-Themen. Viele dieser Themen sind in der Vergangenheit auch von Teilen der CDU/CSU bedient worden. Deswegen betrachtet die AfD diese Parteien als direkte Konkurrenten im Kampf um Wählerstimmen.

Bei weniger prominenten Themen wie zum Beispiel Gesundheitspolitik schweigt die Partei bisher oder begründet unterschiedlichste politische Problemlagen stets mit der Einwanderungspolitik.

Warum so viele Menschen aus der Mittelschicht die AfD wählen, hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Dr. Steffen Kailitz besprochen. Er arbeitet am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung der Technischen Universität Dresden.

Dr. Steffen Kailitz - warnt vor Stereotypen.

warnt vor Stereotypen.
Das Klischee, dass Bildung gegen Rechtsextremismus und rassistische Positionen immun machen würde, ist falsch. So einfach ist es dann doch nicht.Dr. Steffen Kailitz
AfD – Gewählt aus der Mitte der Gesellschaft 04:45

Redaktion: Alexander Goll

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