Die UN sollte unparteiisch sein und der Zivilbevölkerung helfen, in Kriegs- und Krisengebieten zu überleben. In Syrien ist das Wunschdenken, denn Assad nutzt die Hilfslieferungen als Waffe. Wegen eines komplizierten Geflechts von Partnern profitiert sein Regime und er selbst sogar vom Geld der UN. Das hat nun eine Recherche von correctiv.org und der ARD gezeigt.
Sie bringen Wasser. Nahrungsmittel. Medizin. Und sie gehen dorthin, wo Menschen sterben. Die Rede ist von den Vereinten Nationen und den Hilfslieferungen der UN.
Auch in Syrien, wo seit Jahren der Krieg nicht zur Ruhe kommt, sollen die helfen. Doch wer die Nachrichten der letzten Monate verfolgt hat, der sah widersprüchliche Bilder. Mal zeigte das regimetreue Fernsehen, wie ein UN-Konvoi mit Hilfslieferungen in einer Stadt ankommt. Ein anderes Mal wiederum wird genau solch ein Konvoi von syrischen Kampffliegern zerbombt.
Das gemeinnützige Recherchezentrum correctiv.org hat sich, gemeinsam mit Kollegen der ARD, die Sache genauer angesehen. Und herausgefunden, dass das syrische System bestimmt, wohin die Hilfslieferungen kommen dürfen und wohin nicht.
Und mehr noch: Die UN arbeiten, wenn auch indirekt, mit Assad zusammen: dem Mann, der für das Sterben mitverantwortlich ist. Wie kann das sein?
Frederik Richter von correctiv.org war an der Recherche beteiligt und hat das Ganze im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt erklärt.