Die NATO – ein überholtes Relikt aus dem Kalten Krieg?

Die NATO zieht Konsequenzen aus dem Krim-Konflikt und will die Zusammenarbeit mit Russland grundlegend überprüfen. Aber welche Rolle spielt die NATO überhaupt in der Sicherung des Friedens?

Michael Bothe 

Ursprünglich war die NATO ein militärisches Bündnis gegen die Sowjetunion und andere Staaten des Warschauer Pakts. Doch das ist bereits seit über 20 Jahren Geschichte. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR hat sich auch die Rolle der NATO verändert, hin zu vermehrten Militäreinsätzen in verschiedenen Weltregionen.

Daseinsberechtigung ohne UdSSR, dem feindlichen Gegenüber?

Einige zweifeln aber an der Existenzberechtigung der NATO, seitdem der ursrüngliche Hauptfeind nicht mehr exsistiert. Zudem stellt sich die Frage, ob die NATO wirklich den Frieden fördert oder als militärisches Bündnis mittelbar weitere Konflikte schürt – und somit genau das Gegenteil erreicht.

Darüber haben wir mit Michael Bothe gesprochen. Er leitet den Fachausschuss für Humanitäres Völkerrecht beim Deutschen Roten Kreuz.

Die NATO hat sich verändert, sie hat sich neue Aufgaben gesucht. Über die Sinnhaftigkeit dieser Aufgaben hat immer Streit bestanden. – Michael Bothe