Play
Der tunesische Präsident Beji Caid Essebsi bei einer Rede in der Hauptstadt Tunis. Der 92-Jährige wird Ende diesen Jahres seinen Posten abgeben. Foto: Fethi Belaid | AFP
Bild: Fethi Belaid | AFP

Die politische Lage in Tunesien

Destabilisierung der Demokratie?

Im Dezember 2010 sind die ersten Protestbewegungen in Tunesien gegen das autokratische System gestartet. Der Staat am Mittelmeer war damit Vorreiter in der arabischen Welt. Doch neun Jahre später ist die Lage wieder angespannt.

Tunesien als Vorreiterland für Demokratie

Eine Protestbewegung, die ihresgleichen sucht: der Arabische Frühling. Ausgelöst durch Proteste in Tunesien im Dezember 2010 hatte sich der Aufstand in der gesamten arabischen Welt ausgebreitet. Die Motive für den Massenprotest waren Unzufriedenheit über die wirtschaftliche Lage, die mäßigen Zukunftsaussichten der Jugend und das korrupte autokratische Regime.

Durch die Proteste war es den Tunesiern gelungen, das Regime nach 23 Jahren zu stürzen und für eine Revolution des politischen Systems zu sorgen. Seitdem ist das Land eine pluralistische Demokratie und damit Vorreiter in der arabischen Welt.

Die Unruhe ist zurück

Ruhe ist trotzdem nicht eingekehrt. Erst vergangenen Donnerstag gab es zwei islamistische Attentate und noch immer sind viele junge Tunesierinnen und Tunesier von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen. Das Jahr 2019 könnte deshalb noch ein ganz entscheidendes für die Nordafrikaner werden. Denn Ende des Jahres stehen Neuwahlen an.

Ein großes Problem dieser Terrorgefahr ist, dass der Reformprozess gestoppt oder zumindest verlangsamt wird. – Mirco Keilberth, Journalist

Neuwahlen Ende des Jahres

Der inzwischen 92-jährige Präsident Essebsi hat angekündigt, nicht wieder zu kandidieren. Nidâaa, die Partei des amtierenden Präsidenten, stellt neben ihm auch den Premierminister Chahed. Die Regierungspartner gelten allerdings als stark zerstritten, sodass sich die Partei bereits aufgespalten hat. Welche politische Richtung Tunesien einschlägt, ist unklar.

Trotz der problematischen Lage ist und bleibt Tunesien, das den Umbruch begonnen hat, in puncto Demokratie ein Lichtblick in der arabischen Welt.

Über die momentane Lage in Tunesien spricht detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit dem Journalisten Mirco Keilberth, der unter anderem für die taz schreibt.

Proteste in Tunesien 09:31

Redaktion: Frederik Trautmann

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen