Die Präimplantationsdiagnostik: Rettung oder Zerstörung von Leben?

Darf man Embryonen auf Gen-Defekte untersuchen? Über dieser Frage scheiden sich die Geister – für deinen einen wird hier Leben gerettet, für die anderen zerstört.

Sie ist für viele Paare ein Hoffnungsschimmer, doch so manche befürchten auch, sie sei der erste Schritt zum künstlich erzeugten Design-Menschen. Die Rede ist von der Präimplantations-Diagnostik (PID). Die entwickelt sich gerade zu einem der großen Streitpunkte in der Regierung. Dabei wird über das Verfahren schon länger diskutiert. Was Präimplantationsdiagnostik eigentlich ist, und worüber die Meinungen auseinander gehen, erklärt Marcus Engert:

Kein einfaches Richtig oder Falsch – ethische Aspekte der Diskussion

Dr. Bert Heinrichs 

Seit dem Urteil des Bundesgerichtshof kocht die Debatte über die PID. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich jüngst dafür ausgesprochen, diese komplett zu verbieten. Es gilt also, mindestens zwei Fragen zu klären. Erstens: ab wann ist ein Embryo schutzwürdig, also genießt die Würde des Menschen? Und zweitens: welche Krankheiten werden als schwerwiegend genug anerkannt, um einen solchen Embryo nicht in den Mutterleib einzupflanzen? Weil es hierbei kein einfaches Richtig oder Falsch, kein einfaches Gut oder Böse gibt, ist die Diskussion so verfahren. Und weil ethische Fragen hier die Hauptrolle spielen, sprechen wir mit einem Experten darüber: mit Dr. Bert Heinrichs, der die Wissenschaftliche Abteilung des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften leitet.

Redaktion