Dirk Kurbjuweit (Spiegel) über seinen neuen Roman “Kriegsbraut”

Seit zehn Jahren dürfen auch Frauen den Dienst an der Waffe ausüben. Sie müssen mitunter töten – und zu Kriegern werden. Doch mit welchen Folgen? Und wie reagieren eigentlich die Männer darauf?

Dirk Kurbjuweit 

Dirk Kurbjuweit ist ein vielbeschäftigter Mann. Redakteur war er bei der Zeit, 1999 schreibt er für den Spiegel, seit 2007 leitet er dessen Berliner Hauptstadtbüro. Der Mann hat wohl genug zu tun, im Alltag des Berliner Politikbetriebs einerseits, und mit der Verantwortung auf seinen Schultern andererseits. Der Spiegel hat Macht, und sein Politikchef damit gewissermaßen auch. Was man Dirk Kurbjuweit also wohl nicht unterstellen muss, ist Langeweile. Und dennoch: es gibt Sachen, die ihn bewegen und umtreiben. Dann schreibt er Reportagen darüber, Erzählungen oder Drehbücher  – oder, wenn es ganz besonders rumort, ein Buch. 2005 beeindruckte ihn ein Truppenbesuch in Afghanistan so sehr, dass es für ein Buch reichte: „Kriegsbraut“.

 

Esther, eine junge Deutsche, entschließt sich, Soldatin zu werden. Sie wird nach Afghanistan geschickt. Staub, lähmende Hitze, und eine in trügerische Stille eingepackte permanente Gefahr, durch einen Anschlag das Leben zu verlieren. Als sich zwischen Esther und einem afghanischen Schulleiter Gefühle entstehen, kommt Esther in ein konfliktreiches Spannungsfeld: zwischen Liebe und Pflichterfüllung.

 

Sich schminkende Frauen, die einerseits in diese Männerwelt eintauchen – andererseits genauso Krieger sind, wie Männer. Eine alte Frage stellt sich erneut: Was macht der Krieg aus Menschen? Was macht er mit Gefühlen? Und was macht er aus kämpfenden Frauen? Über Frauen in einer männlich geprägten Welt geht es in dem neuen Buch von Dirk Kurbjuweit – und im Interview bei detektor.fm spricht er darüber.