Ein Jahr nach Occupy: “Die Empörten” in Spanien protestieren wieder

Zum Jahrestag der Occupy-Bewegung demonstrieren viele Spanier erneut. Das Land schlittert trotz neuer Regierung immer tiefer in die Krise und betroffen davon sind vor allem junge Spanier. Die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien liegt offiziell bei 50 Prozent. Wie ist die Stimmung in Madrid?

Carlos Jentsch 

Die Spanier demonstrieren wieder – heute vor einem Jahr sind sie schon einmal auf die Straße gegangen – die Sparpolitik der Regierung geht ihnen gehörig gegen den Strich. Deshalb gibt es seit einigen Tagen wieder Proteste gegen die Sparpolitik.

„Wiedergeburt der politischen Instinkte“

Zum heutigen Jahrestag der Occupy-Bewegung in Spanien haben wir deshalb mit Carlos Jentsch in Madrid gesprochen. Der Unternehmensberater gibt einen Eindruck der wiederentfachten Proteste. Lange Zeit hat sich kaum jemand für die spanische Politik interessiert. Durch die prekäre wirtschaftliche Situation wird das Land mobilisiert, auch von der enttäuschten Jugend.

Ich habe große Erinnerungen (…) an die Geburt der Grünen-Partei – Carlos Jentsch

Die sozialistische Regierung ist abgelöst worden, aber die Lage wird offenbar nicht besser. Seit Dezember regiert der konservative Mariano Rajoy. Er kämpft an vielen Fronten – Staatsverschuldung, Bankenkrise und die hohe Jugendarbeitslosigkeit. Fast die Hälfte der jungen Spanier hat laut offiziellen Angaben keine Arbeit.

Deshalb formieren sich die „Indignados“, die „Empörten“. Über die schwierige Arbeitsmarktsituation der jungen Generation und den wachsenden Protest haben wir mit Carlos Jentsch, Unternehmensberater aus Madrid, gesprochen.

Geändert hat sich vieles, gebessert hat sich wenig. – Carlos Jentsch