Ein Theologe packt aus – konservative Netzwerke in der katholischen Kirche

Die jüngsten Äußerungen des Papstes erweckten den Eindruck, die Kirche öffne sich der Moderne – mitnichten, sagt David Berger.

Die Nachricht schlug ein mit ziemlicher Überraschung: der Papst schließt die Benutzung von Kondomen nicht mehr aus. Und mehr noch: der Papst gesteht Probleme in der Missbrauchs-Affäre ein, plädiert für Moscheen im Westen und ist gegen ein Burkaverbot. Das klingt in den Ohren vieler nach einem Kurswechsel, einer längst überfällige Modernisierung.

Jemand, der das vermutlich etwas anders sieht, ist David Berger. Er ist promovierter Theologe, war Herausgeber der konservativen Zeitschrift „Theologisches“, hatte eine Professur an der Päpstlichen Akademie Thomas von Aquin im Vatikan – und weil er seine Homosexualität nicht länger verbergen wollte, hat er Anfang des Jahres alle Ämter niedergelegt. In seinem Buch „Der heilige Schein“ gibt er seine Erlebnisse wieder und beschreibt den Einfluss erzkonservativer Kreise in der Kirche – und darüber haben wir mit David Berger gesprochen.

Redaktion