EU-Politik | Herfried Münkler zum „Europa der zwei Geschwindigkeiten“

Muss ein anderes Europa her?

Nicht nur die Griechenlandkrise zeigt: Es hakt und stottert im Getriebe von Eurozone und Europäischer Union. Muss das europäische Projekt noch einmal in seine Teile zerlegt und neu zusammengesetzt werden?

Die Griechenlandkrise stellt Europa nicht nur wirtschaftlich auf die Probe. Griechenland droht der – unfreiwillige – Ausschluss aus der Eurozone. Großbritannien will derweil – freiwillig – über einen Verbleib in der Europäischen Union abstimmen.

Das zeigt: In ganz unterschiedlichen Aspekten hat das Projekt eines politisch und wirtschaftlich geeinten Europas Schaden genommen. Viele Politiker streben daher nach Reformen, um Europa neu zu gestalten. Die einen wünschen sich „Mehr Europa“, die anderen wollen „Weniger Europa“ wagen. Worin liegt die Zukunft der EU? Exklusiver Klub oder loser Zusammenschluss?

Europa teilen und dadurch einen?

In Deutschland hat jüngst Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel „einen neuen Aufbruch“ gefordert. Er wirbt für ein „Europa der zwei Geschwindigkeiten“: Ein Begriff, unter dem man eine weitergehende, vertiefte Integration versteht.

Europa der zwei Geschwindigkeiten

Ein Europa, zwei Geschwindigkeiten: Eine realistische Lösung für die Probleme von EU und Eurozone oder eine Idee, die die Gemeinschaft spaltet? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit dem Politikberater und Politikwissenschaftler Herfried Münkler von der Humboldt-Universität Berlin gesprochen.

Das Europa der zwei Geschwindigkeiten ermöglicht eine Flexibiliserung. Wenn eine Bevölkerung die Lasten des Euros nicht tragen will, dann kann man ihr leicht nachgeben.Herfried Münkler 

Redaktion