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Tschechiens Präsident Miloš Zeman mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin. Foto: Mikhail Klimentyev | AFP
Bild: Mikhail Klimentyev | AFP

Europas Mitte | Russlands Einflussnahme in Tschechien

Rückkehr der Spione

Russland will seine Macht mitten in Europa ausbauen. Um das zu erreichen nimmt es Einfluss auf die Politik in Tschechien – und hat mit dem Präsidenten Miloš Zeman einen Verbündeten. Sicherheitsexperten sind besorgt.

Russland – eine Bedrohung für den Westen?

Pavel Havlíček ist derzeit ein gefragter Mann. Er wirkt kaum älter als Ende 20. Trotzdem pendelt er bereits zwischen Prag, Glasgow, Krakau und Brüssel hin und her. Für die Nichtregierungsorganisation AMO forscht er unter anderem zu Themen rund um Russland und Osteuropa. Vor allem aber klärt Pavel Havlíček Politiker in Europa über Russland auf. Denn die Ziele der russischen Politik seien bedrohlich.

Russland will den Westen, wie wir ihn kennen, zerstören. Es will die NATO, die EU und das Verhältnis zwischen den USA und Europa kontinuierlich schwächen, um seine eigene Macht zu stärken. – Pavel Havlicek, Analyst bei AMO

Die Rolle des tschechischen Präsidenten

Dafür nehme Russland auch starken Einfluss auf Tschechien, glaubt Veronika Víchová. Sie arbeitet für das Projekt Kremlin Watch. Dort beobachtet und analysiert sie, ob und wie russische Trolle Einfluss auf die Politik in Tschechien ausüben. Dabei sei die Verbreitung von Fake News nur ein Mittel, um in Tschechien russische Ziele zu verfolgen.

Darüber hinaus habe Russland in Tschechien einen großen politischen Verbündeten: den tschechischen Präsidenten Milos Zeman. Er gilt als Handlanger Putins. Außerdem umgibt er sich mit prorussischen Beratern, wie seinem engsten Vertrauten Martin Nejedlý. Ihm wird vorgeworfen, im engen Kontakt mit russischen Wirtschafts- und Politikeliten zu stehen und ihre Interessen in Tschechien zu vertreten.

Spione in Tschechien

Der russische Einfluss gehe allerdings weiter. So schätzt der tschechische Inlandsnachrichtendienst BIS, dass es eine hohe Zahl russischer Spione an der russischen Botschaft in Prag gebe. Das glaubt auch Pavel Havlíček, der von einem Drittel bis zur Hälfte aller Angestellten ausgeht. Russland sei sehr bemüht, seine Macht auszubauen. Trotzdem glaubt Havlíček, dass Tschechien sich gegen die Einflussnahme wehren könne.

Wir brauchen mehr Bildung im Bereich Medien. Die Bevölkerung muss in der Lage sein, kritisch zu denken. Das ist essenziell, um mit so einer Bedrohung umzugehen. – Pavel Havlíček, Analyst bei AMO

Wie übt Russland seinen Einfluss in Tschechien aus? detektor.fm-Reporter Lars-Hendrik Setz hat in Prag nach Antworten gesucht.

Europas Mitte – Russischer Einfluss in Tschechien 06:46

In „Europas Mitte“ reist Lars-Hendrik Setz durch die Visegrád-Länder. Im Podcast sammeln wir alle Episoden. Alle Folgen gibt es auch direkt bei Apple PodcastsDeezer und Spotify.

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