Das wollen „Fridays For Future“

„Das sind Minimalmaßnamen“

Die Aktivisten der „Fridays For Future“-Bewegung stellen ihre Forderungen vor. Deutschland soll sich an das Pariser Abkommen halten und bis Ende des Jahres ein Viertel aller Kohlekraftwerke abschalten. Aber ist das überhaupt noch möglich?

Internationaler Klimastreik

Seit Anfang des Jahres gehen jeden Freitag Schüler, Studierende und Auszubildende unter dem Motto „Fridays For Future“ auf die Straße. Sie demonstrieren für einen erfolgreichen Klimaschutz. Am Montag haben Vertreterinnen und Vertreter der Bewegung erstmalig ihre konkreten Forderungen an die deutsche Politik vorgestellt. In diesen schreiben sie ihre Ziele für die nächsten 26 Jahre fest.

Noch bis Ende des Jahres soll ein Viertel aller Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, um die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Bis 2030 muss der Kohleausstieg komplett vollzogen sein. Fünf Jahre später soll dann die bundesweite Energieversorgung aus erneuerbaren Energien stammen. Es soll also auf Energie aus Öl und Gas verzichtet werden. Mit diesem Anspruch geht „Friday For Future“ weiter als die Kohlekommission, die diesen Februar einen Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2038 forderte.

Übrigens: Unsere Forderungen sind Minimalmaßnahmen & nur EINE Voraussetzung für die Einhaltung von Paris. Auch Sektoren wie Landwirtschaft und Verkehr müssen klimapolitisch mitgedacht werden. Anregungen bitte direkt an @AndiScheuer und @JuliaKloeckner #FFFfordert

– Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) 8. April 2019

„Fridays for Future“ setzen auf strengeren Klimaschutz

Alle weiteren Emissionen von Treibhausgasen sollen mit hohen Kosten einhergehen. Dazu müsse eine CO²-Steuer von 180 Euro pro Tonne eingeführt werden.

Klar ist, dass jeder Klimaschutz am Ende günstiger ist als die Kosten, die dann entstehen, wenn wir die Klimakrise direkt um uns haben und die Schäden unberechenbar werden. Da heißt, am Ende des Tages ist eine Klimaschutzmaßnahme auch eine Sparmaßnahme. – Luisa Neubauer, leitende Aktivistin der „Fridays For Future“

Wie die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen ausgearbeitet werden können, sei nun Aufgabe der Wissenschaft und Politik. Der Katalog ist also als Appell an die Politik zu verstehen, sich an das Pariser Klimaabkommen zu halten.

Über die Forderungen der „Fridays For Future“-Bewegung, die Hintergründe und das Selbstverständnis der Bewegung spricht detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber mit Luisa Neubauer. Sie ist eine der Hauptorganisatorinnen der deutschen Proteste.

Wir sind keine politische Partei, sondern wir kommunizieren: Das, was die Wissenschaft vorschlägt, muss passieren.Luisa Neubauer 

Redaktion