Friedliche Revolution 1: Rückblick auf den Leipziger Herbst 1989

Den Herbst 1989 verbinden viele mit dem Mauerfall am 9. November. Er gilt als Höhepunkt der Friedlichen Revolution. Die Vorgeschichte hat aber in Leipzig stattgefunden – mit den Montagsdemonstrationen.

Carola Kaplan 

Wildfremde Menschen liegen sich in den Armen und feiern auf der Berliner Mauer – diese Bilder haben die meisten im Kopf, wenn sie an den Herbst 1989 denken. Die Friedliche Revolution hat aber schon Wochen vorher mit den Montagsdemonstrationen in Leipzig begonnen. Diese bildeten sich aus den wöchentlich stattfindenden Friedensgebeten in der Nikolaikirche. Anfangs zogen nur wenige hundert Demonstranten durch die Leipziger Innenstadt, um gegen das DDR-Regime zu protestieren.

Udo Hartmann 

Carola Kaplan, Christian Dietrich und Udo Hartmann waren von Anfang an dabei. Auch als die Staatsmacht versuchte, sie einzuschüchtern, demonstrierten sie weiter, verteilten Flugblätter und versuchten, die Botschaft ihrer Plakate der Weltöffentlichkeit zu zeigen.

Udo Hartmann wurde dabei verhaftet und kam für vier Wochen ins Gefängnis.

 

Christian Dietrich 

Ohne den Mut und die Entschlossenheit der ersten Protestierenden hätten sich die Montagsdemonstrationen nicht innerhalb weniger Wochen zu einer Massenbewegung etabliert. Am 9. Oktober 1989 standen 70.000 Bürger in Leipzig rund 8.000 bewaffneten Polizisten und NVA-Soldaten gegenüber.

Warum die Situation damals nicht eskalierte, und wie die Friedliche Revolution aus Sicht der Leipziger Demonstranten Carola Kaplan, Christian Dietrich und Udo Hartmann verlaufen ist, erzählt der Beitrag von Johanna Willimsky und Gregor Schenk.

+++ „Friedliche Revolution“ wird präsentiert von der Leipziger Freiheit +++