Deutsche Geburtenrate | Weltweit letzter Platz

„Es wird eindeutig Panik gemacht“

Eine Untersuchung des arbeitgebernahen Hamburger Weltwirtschaftsinstitutes lässt Deutschland alt aussehen. Laut der Statistik bekommen die Deutschen weltweit am wenigsten Nachwuchs und liegen damit im internationalen Vergleich auf dem letzten Platz. Doch wenn man genauer hinschaut, sehen wir gar nicht so alt aus, meint Gerd Bosbach.

Geburtenrate in Deutschland

Eine Untersuchung des arbeitgebernahen Hamburger Weltwirtschaftsinstitutes hat ergeben, dass Deutschland mit seiner Geburtenrate im internationalen Vergleich weltweit auf dem letzten Platz liegt. Dafür sind insgesamt 209 Länder anhand der Zahl von Geburten pro 1000 Einwohner miteinander verglichen worden. Demnach hat Deutschland in den Jahren von 2009 bis 2013 eine durchschnittliche Bruttogeburtenziffer von 8,28 Geburten pro 1000 Einwohner erzielt und ist damit Letzter.

Weniger Kinder als in Japan

Besonders deutlich hebt die Studie hervor, dass die Deutschen noch hinter dem bisherigen Schlusslicht Japan liegen. Das statistische Bundesamt hat zudem Werte veröffentlicht, die belegen sollen, dass deutsche Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im Jahr 2013 durchschnittlich nur 1,4 Kinder bekommen haben.

Der Kuchen, aus dem man Sozialleistungen bezahlen könnte, ist viel größer geworden. Das Geld für die Sozialleistungen fehlt, weil der Kuchen heute einfach anders verteilt ist. – Gerd Bosbach, Professor für Statistik an der Hochschule in Koblenz

Die Angst der Ökonomen

Neben der Sorge um das Sozialsystem, fürchten besonders Ökonomen für die deutsche Wirtschaft Konsequenzen. Demnach führen die wenigen Geburten zu weniger künftigen Arbeitskräften. Gerd Bosbach ist Professor für Statistik an der Hochschule in Koblenz. detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm hat ihn gefragt, ob die Angst der Ökonomen aus seiner Sicht berechtigt ist.

Was ich verwerflich finde ist, dass man eine Zahl nutzt, die statistisch fast bedeutungslos ist. Die Anzahl der Kinder pro 1000 Einwohner ist eine Größe, die ganz selten benutzt wird.Gerd Bosbach 

Redaktion: Hannah Ziegler