Generationengerechtigkeit: Rentner dürfen mehr verdienen – und Studenten?

Rentner und Studenten haben eines gemeinsam: sie schwimmen nicht unbedingt im Geld. Erstere können nach einem Vorschlag von Arbeitsministerin von der Leyen möglicherweise bald ihre Rente erheblich aufbessern. Doch wie sieht es bei den Studenten aus?

Michael Henn 

Die einen stehen am Anfang des Arbeitslebens, die anderen am Ende: Studenten und Rentner. Eines haben beide aber gemeinsam: es mangelt notorisch an Geld. Die Rente ist immer knapp und das Bafög reicht sowieso nie.

Jetzt sollen Frührentner, wenn es nach Arbeitsministerin Ursula von der Leyen geht, deutlich mehr hinzuverdienen. Bisher sind nur 400 Euro erlaubt. Künftig soll es möglich sein, durch Rente und Gehalt so viel zu verdienen, wie vorher im regulären Arbeitsleben. Verdient ein Rentner heute mehr als 400 Euro dazu, wird die Rente gekürzt.

400 Euro – das ist und bleibt jedoch die Grenze, die Studenten nicht überschreiten dürfen, wenn sie ihre Bafög-Bezüge komplett behalten wollen.

Warum können Rentner jetzt mehr dazu verdienen als Studenten? Und wo ist dabei die soziale Gerechtigkeit? Darüber haben wir mit Michael Henn gesprochen. Er ist Fachanwalt für Arbeitsrecht und Geschäftsführer des Verbandes deutscher Arbeitsrechtanwälte.