Gibt es einen deutschen Medienhass?

Das Misstrauen gegenüber etablierten Medien scheint zu wachsen. Nicht nur auf den neuen Montagdemos zweifelt man die Neutralität der Berichterstattung an. Warum ist das so?

Martin Emmer 

Während der Friedlichen Revolution 1989 haben die Montagsdemos zum Fall der Mauer beigetragen. Seit einigen Monaten gibt es wieder Montagsdemos. Diese werden von einer bunten Ansammlung von Menschen mit sehr unterschiedlichen Hintergründen veranstaltet: Linke, Rechte, Verschwörungstheoretiker und Radikale.

Obskure Verschwörungstheorien oder berechtigte Kritik?

Wofür die Demos inhaltlich stehen ist schwer zu fassen, aber eines haben alle gemeinsam: ein großes Misstrauen gegenüber etablierten Medien. Manche Netzwerke führender Journalisten stellen die Neutralität einiger Leitmedien möglicherweise in Frage, erklären aber die teilweise obskuren Verschwörungstheorien nicht. Woher dieses Misstrauen kommt und warum es in einigen Fällen auch berechtigt ist, darüber haben wir mit Martin Emmer gesprochen. Er ist Professor für Mediennutzung an der Freien Universität Berlin.

Diese Medienkritik, die im Rahmen von bestimmten Kampagnen gefordert wird, kann auch ein PR-Strategie sein. – Martin Emmer, FU Berlin