Golf von Mexiko: Wo ist das ganze Öl hin?

Nach dem Verschließen des Bohrlochs geben die Behörden bekannt: drei Viertel des Öls seien schon verschwunden. Stimmt das? Und könnten Mikroorganismen den Rest erledigen?

Erleichterung im Golf von Mexiko: BP teilte in der Nacht mit, dass das Bohrloch, aus dem seit Monaten Öl ins Meer strömt, verschlossen ist. Sollte der Verschluss halten, wird sich bald auf die Folgen der Katastrophe konzentriert werden müssen. Staatliche Stellen verbreiten bereits Optimismus: die US-Regierung legt eine Studie vor, wonach bereits drei Viertel des ausgeströmten Öls aus dem Meer verschwunden sein soll – verdunstet, verbrannt, abgeschöpft, zersetzt. Also alles gar nicht so schlimm?

Zweifel bleiben. Sind könnten die neuen Chemikalien, die zur Zersetzung des Öls verwendet wurden, in ihrer Langzeitwirkung gefährlicher sein, als das Öl selbst. Und auch eine neue Idee scheint das Problem nicht gänzlich lösen zu können: Mikroorganismen, also Bakterien, die Öl abbauen können – doch ob die noch immer enorme Menge durch die Organismen bewältigt werden kann, wird erst die Zeit zeigen.

Was ist also von den positiven Meldungen zu halten? Und könnten Bakterien in Zukunft Ölkatastrophen bewältigen helfen? Darüber sprechen wir mit Professor Frieder Schauer, Mikrobiologe aus Greifswald. Er verfügt über die größte Sammlung ölabbauender Mikroorganismen in Deutschland.

Redaktion