Play
Bild: Thierry Charlier | AFP

Griechenlands | Treuhandfonds zur Rettung

„Den Griechen wird ein Stück ihrer Souveränität entzogen“

Der Grexit ist abgewandt, die Staatschefs haben sich in Brüssel geeinigt. Über Treuhandfonds soll griechisches Staatseigentum verkauft werden, um so Schulden zu tilgen. Ist das der Neustart für Griechenland oder ein Ausverkauf?

Die Eurogruppe und Griechenland haben sich beim Euro-Gipfel in Brüssel auf ein drittes Hilfspaket geeinigt. Damit ist der Grexit – das Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone – abgewandt.

Für die kommenden drei Jahre soll Griechenland 86 Milliarden Euro aus dem Europäischen Stabilisierungsmechanismus (ESM) erhalten. Doch zuvor muss Athen eine Reihe von Maßnahmen verabschieden.

Privatisierungen zum Schuldenabbau

Griechische Vermögenswerte sollen in einen Treuhandfonds übergehen und an private Investoren verkauft werden. Das ist eine der Maßnahmen, die mit dem Kompromiss in Brüssel ausgehandelt wurden.

Die erwarteten Einnahmen von 50 Milliarden Euro sollen dann vorrangig für den Abbau der Schulden, die Geldversorgung der griechischen Banken und inländische Investitionen genutzt werden. Gegen diesen Fonds hatte sich Ministerpräsident Alexis Tsipras bis zuletzt gewehrt.

Wie die Summe von 50 Milliarden Euro zustandekommen soll, ist mir ehrlich gesagt ein großes Rätsel. – Niels Kadritzke, freier Journalist.

Griechenland muss liefern

Noch bevor das Hilfspaket in Kraft tritt, soll sich die griechische Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras auf eine Reihe weiterer Maßnahmen verpflichten, darunter Reformen bei der Mehrwertsteuer, dem Renten- und dem Justizsystem.

Dafür bleiben dem griechischen Parlament nur zwei Tage Zeit. Erst danach kann unter anderem auch der Deutsche Bundestag in einer Sondersitzung über die 86 Milliarden aus dem ESM abstimmen.

Im Interview sprach detektor.fm-Moderatorin Karolin Döhne mit dem freien Journalisten Niels Kadritzke. Er beobachtet die Entwicklungen in Griechenland seit 30 Jahren und steht dem Treuhandfonds kritisch gegenüber.

Niels Kadritzke - ist freier Journalist und beobachtet die Entwicklungen in Griechenland seit 30 Jahren.

ist freier Journalist und beobachtet die Entwicklungen in Griechenland seit 30 Jahren.
Der Kompromiss aus Brüssel fügt sich nahtlos in die Sparpolitik der EU ein. Hier wird den Griechen wirklich ein Stück Souveränität entzogen.Niels Kadritzke
EU-Gipfel: Treuhandfonds in Griechenland 06:10

Redaktion: Sandro Schroeder

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen