Höhere Strafen für “Kampfradler” – ein Zwiegespräch

Der „Kampfradler“ – so heißt offenbar der neue Feind im Straßenverkehr. Zumindest wenn es nach Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) geht. Er fordert nun höhere Strafen für „Fahrradrüpel“.

Matthias Knobloch 

Er fährt nachts ohne Licht, weicht gerne mal auf den Gehweg aus und fährt grundsätzlich auf Einbahnstraßen in die verkehrte Richtung – der „Kampfradler“ ist der Schrecken des Straßenverkehrs, meint zumindest Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer.

Ich wünsche mir den verkehrsbewussten Radfahrer, der genau weiß: „Ich möchte gerne viele Rechte im Straßenverkehr haben“, aber der dann auch weiß: „Ich habe bestimmte Pflichten“. (Matthias Knobloch)

Die Rowdys auf Fahrrädern gefährden demnach nicht nur sich selbst, sondern werden zum Risiko für andere Verkehrsteilnehmer. Verkehrsminister Ramsauer hat deshalb bereits im letzten Jahr angekündigt, härter gegen Verletzungen der Straßenverkehrsordnung von Radfahrern vorzugehen. Vergehen sollen deshalb künftig durch höhere Bußgelder bestraft werden.

Bessere Stadtplanung für ein friedliches Miteinander

Ulrich Syberg 

Radfahrer argumentieren in dieser Hinsicht jedoch anders: Sie sehen sich im Straßenverkehr immer wieder Fehlplanungen ausgesetzt. Es gibt kaum Radwege und wenn, sind sie oft in schlechtem Zustand. Sie fordern eine fahrradfreundlichere Stadtplanung und vor allem den frühen Dialog – um in Zukunft ein friedliches Miteinander auf den Straßen zu erreichen.

Ich plädiere für Fairness im Straßenverkehr, aber auch Fairness bei der Planung. (Ulrich Syberg)

Wie sinnvoll diese höheren Strafen sind und ob es die sogenannten Kampfradler überhaupt auf deutschen Straßen gibt, haben Ulrich Syberg vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) und Matthias Knobloch vom Auto Club Europa (ACE) mit Moderator Julius Heeke diskutiert.