“Innocence of Muslims” – warum ein Amateurfilm solche Reaktionen auslöst

Monatelang hat sich kaum einer um den anti-islamistischen Propagandafilm „Innocence of Muslims“ gekümmert. Spätestens seit dem Angriff auf das US-Konsulat in Bengasi spricht jedoch die Welt über den provokanten Amateurfilm. Und der israelisch-amerikanische Regisseur Sam Bacile hat sein Ziel ereicht.

Der Film ist nichts anderes als Provokation. Und soll auch gar nichts anderes sein. Dennoch hatte sich monatelang kaum einer für den umstrittenen Amateurfilm interessiert.  Erst als in der vergangenen Woche eine arabische Übersetzung des Trailers von „Innocence of Muslims“ im Internet aufgetauscht ist und der evangelikale Prediger Terry Jones aus Florida damit in Verbindung gebracht worden ist, sind viele Moslems wütend.

Dr. Ronald Meinardus 

Vor wenigen Tagen sind dann Szenen aus dem Film im ägyptischen Fernsehen gezeigt worden. Der Prophet Mohammed wird in dem Film als sexsüchtiger Dümmling präsentiert . Das sorgte für eine Protestwelle – für Muslime ist es schon ein Vergehen Mohammed überhaupt abzubilden.

Seit gestern wird der Film nun als ein Auslöser für den Anschlag auf das US-Konsulat in Bengasi und dem Tod von US-Botschafter Christopher Stevens und drei weiteren Amerikanern gehandelt.

Warum der Film aber nicht der alleinige Grund für die Wut und Gewalt der Islamisten ist, sondern das Fass nur zum Überlaufen bringt, erklärt Dr. Ronald Meinardus. Er ist Projektleiter des Regionalbüros der Friedrich-Naumann-Stiftung in Ägypten.

Ronald Meinardus über die Hintergründe der Angriffe auf die US-Botschaften in Ägypten und Libyen.https://detektor.fm/wp-content/uploads/2012/09/Innocence_of_Muslims_WEB.mp3