Jean-Claude Juncker: Geheimdienstaffäre könnte Luxemburgs Premier den Job kosten

Der luxemburgische Premier Jean-Claude Juncker hat von illegalen Abhöraktionen seines Geheimdienstes gewusst. Allerdings erst viel zu spät. Jetzt muss er sich vor dem Parlament rechtfertigen. Muss der Premier nach 18 Jahren abtreten?

Nach der filmreifen Korruptionsaffäre des tschechischen Premierministers Petr Necas, spielt nun der luxemburgische Premier Jean-Claude Juncker die Hauptrolle in einer Geheimdienst-Affäre.

Treppenwitz á la James Bond

Der international tätige Geheimdienst SREL hat in der Vergangenheit illegale Abhöraktionen gestartet. Jetzt muss der ehemalige Eurogruppenchef Juncker vor dem luxemburgischen Parlament seine Rolle in einer Geheimdienstaffäre erklären.

Der Vorwurf: Juncker soll von illegalen Abhöraktionen zu spät erfahren und dann noch viel zu spät darauf reagiert haben. Dabei soll der Premierminister sogar selber vom SREL bespitzelt worden sein: der Ex-Geheimdienstchef schnitt ein Gespräch mit Juncker mit Hilfe einer präparierten Armbanduhr mit.

Muss Juncker sich nun aus der Politik zurückziehen? Und was würde das für Europa und den Euro bedeuten, wo der luxemburgische Premier als Chef der Eurogruppe doch eine tragende Rolle spielt? Antworten auf diese Fragen von Frank Thewes, Redakteur beim Focus Magazin.

Jean-Claude Juncker war einfach die Idealbesetzung. Er hatte Humor, Biss und konnte mit Menschen umgehen. – Frank Thewes, Focus Magazin