Karte der Woche | Initiative Seebrücke

Ein kommunales „Ja“

Eine Brücke über das Mittelmeer ist gegenwärtig recht utopisch. Aber auch metaphorisch verschlechtert sich die Lage, Seenotrettungen wird immer komplizierter. Die „Initiative Seebrücke“ versucht, dem etwas entgegenzusetzen und Städte in Deutschland zu animieren, mehr gerettete Menschen aufzunehmen.

Aus für private Seenotrettung

Vor allem seit in Italien eine neue Regierung an der Macht ist, hat sich die Lage für private Seenotrettungen erheblich erschwert. Rechtspopulisten unterstellten den privaten Rettungsschiffen die Förderung von illegaler Schlepperei. Nach der neuen „Italien zuerst“-Politik von Innenminister Salvini, wurden Überfahrten über das Mittelmeer allerdings nicht weniger. Sie sind aber gefährlicher geworden. Schiffe wie die Aquarius oder die Lifeline befinden sich seitdem immer wieder auf Irrfahrten im Mittelmeer. Sie sind auf der Suche nach einem Hafen, der sie aufnimmt. Das Ergebnis: Die Zahl der Geretteten geht zurück, die Zahl der Toten steigt.

Eine Brücke zu solidarischen Städten

Doch die Zivilgesellschaft widersetzt sich. Viele Menschen nehmen das Mittelmeer als Massengrab nicht hin. Auch die „Initiative Seebrücke“ hat sich gegründet, um Widerstand zu leisten. Sie fordern ein offenes Europa, solidarische Städte und sichere Häfen. Deswegen fordert die „Initiative Seebrücke“ deutsche Städte auf, mehr Gerettete aufzunehmen. Etwa 20 Städte sind schon dabei.

Wir haben geguckt, ob Bürgermeister in der Lage sind, solche Forderungen zu stellen. […] Natürlich sind das eher Städte, die entweder von einem linken oder grünen Bürgermeister geführt werden. – Benjamin Fredrich, Katapult-Magazin

Mit ihrer Initiative zeigen die Aktivisten und Aktivistinnen vor allem: Es gibt viele Menschen, die nicht mit einer Festung Europa einverstanden sind.

Die aktuelle Karte der Woche zeigt, welche Städte sich der Bewegung angeschlossen haben. detektor.fm-Moderatorin Barbara Butscher hat mit Benjamin Fredrich vom Katapult-Magazin über die aktuelle Karte gesprochen.

Die Initiative sammelt Menschen und Bürger, die eine erschwerte Seenotrettung als Problem sehen und das kommunizieren wollen. Im zweiten Schritt sucht sie nach Politikern auf kommunaler Ebene. Das ist am Ende die politische Ebene, die Flüchtlinge unterbringen muss.Benjamin Fredrich 

Redaktion: Thomas Oysmüller


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