Kim Jong Un trifft Putin

USA auf dem Abstellgleis?

Kim Jong Un trifft zum ersten Mal auf Wladimir Putin. Beide Staatschefs wollen über atomare Abrüstung und wirtschaftliche Zusammenarbeit sprechen. Sind die USA nun außen vor?

Kim Jong Un in Russland eingetroffen

In einem gepanzerten Sonderzug ist der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un am Mittwoch nach Russland gereist. Dort wird er Wladimir Putin treffen – zum ersten Mal. Eigentlich verhandelt Nordkorea seit Monaten mit den USA. Doch der Dialog ist ins Stocken geraten. Kim hat sogar verlangt, US-Außenminister Mike Pompeo von den festgefahrenen Atomgesprächen auszuschließen.

Wenn Putin sagt […], die Sanktionen haben für Russland keine Geltung mehr, dann wäre das eine Sensation. Aber ich sehe jetzt nicht, dass das kommen wird. – Professor Joachim Krause, Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel

Nun reist der Diktator also etwas überraschend nach Russland. Mit Putin will er ähnliche Themen besprechen, die schon bei den Treffen mit Donald Trump auf der Agenda standen. Vor allem Atomwaffen und wirtschaftliche Zusammenarbeit stehen dabei im Fokus.

Wie reagiert Donald Trump?

Donald Trump ist gedanklich nach wie vor mit dem Mueller-Bericht beschäftigt. Denn einige Demokraten lassen nicht locker und wollen Trump sogar des Amts entheben. Doch ein drittes Treffen zwischen Trump und Kim ist nach wie vor möglich. Die USA sollen nur ihre Strategie ändern, fordert Nordkorea. Nun spricht Kim mit Putin. Und der russische Staatschef verfolgt schon länger konkrete Pläne in Asien.

Die nordkoreanische Seite hat ein sehr viel größeres Interesse an diesem Treffen als die russische – immerhin ist [Kim Jong Un] über 22 Stunden mit dem Zug gefahren.Joachim Krause 

Was bei dem Gipfel herauskommen kann, bespricht detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit Professor Joachim Krause. Er ist Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel.

Redaktion: Sebastian Blum

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