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Konsumlust als Grund für Zweitjob? Fast 2,7 Millionen haben zwei Jobs

Vollzeitjob und zusätzlich noch einen Nebenjob – laut Bundesagentur für Arbeit haben in Deutschland 2,66 Millionen Menschen einen Zweitjob. Laut schwarz-gelber Regierung könne auch die „Lust am Konsum“ der Grund dafür sein und nicht unbedingt die finanzielle Not. Doch ist das wirklich der Antrieb für einen Zweitjob?

Stefan Sell - ist Professor für Sozialwissenschaften in Koblenz.

ist Professor für Sozialwissenschaften in Koblenz.
Stefan Sell

So viele Deutsche wie noch nie haben einen Zweitjob. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit hervor. Demzufolge haben rund 2,7 Millionen Menschen neben ihrer regulären Hauptbeschäftigung noch einen Minijob. Die Zahlen hat die Zwickauer Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann von der Linkspartei bei der Bundesagentur für Arbeit abgefragt und der Chemnitzer „Freien Presse“ mitgeteilt.

Zweitjob aus Lust am Konsum?

Der Anteil der Beschäftigten mit Zweitjob hat sich demnach innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die Mitarbeiter des Arbeitsministeriums von Ursula von der Leyen (CDU) sind jedoch der Meinung, dass die Menschen nicht unbedingt aus Not einen zweiten Job haben. Es könne ja auch eine „gestiegene Konsumlust“ der Grund dafür sein. Doch dann gibt es da noch eine aktuelle Umfrage des Statistischen Bundesamtes.

Jeder vierte Haushalt kann sich keinen Urlaub leisten

Demnach kann sich jeder vierte deutsche Haushalt derzeit keinen Urlaub leisten. Wie passen diese Aussagen zusammen? Ist es überhaupt denkbar, dass die Arbeitsministerin zugibt, dass 2,7 Millionen Menschen einen zweiten Job dringend brauchen?

Diese Fragen hat uns Stefan Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften an der Hochschule Koblenz, beantwortet.

Millionen Deutsche haben Zweitjob 09:37

Das Argument Konsumlust ist irgendwie putzig. Es gibt ja die Gegenaussage: Die Menschen üben einen Zweitjob aus blanker Not aus. Man muss aber dazu sagen, das Bundesarbeitsministerium hat darauf hingewiesen, dass wir nicht wissen, was die Motive der 2,7 Millionen Menschen sind. Denn darüber gibt es keine Studien. – Stefan Sell, Hochschule Koblenz

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