Krautreporter-Wochenrückblick | Aleppo und Burka-Verbot

Was haben wir gelernt?

Zwei Tage Feuerpause in Aleppo – dazu hat sich Russland bereit erklärt. Schon wieder ein Foto, das zum traurigen Symbol für den Krieg in Syrien wird. Unionspolitiker streiten um ein Burka-Verbot. Die Themen der Woche: zusammengefasst im Rückblick mit den Krautreportern.

Dramatische Lage in Aleppo

Russland hat sich zu einer zweitägigen Feuerpause in Syrien bereit erklärt. Damit kommt das Land den Forderungen der Vereinten Nationen entgegen. Bereits nächste Woche könnte diese beginnen, wie das russische Verteidigungsministerium via Twitter mitteilte. Höchste Zeit – denn der von islamistischen Rebellen kontrollierte Osten der Stadt ist von den syrischen Regierungstruppen und ihren Verbündeten eingekesselt.

Die Versorgung der Stadtbevölkerung ist massiv eingeschränkt. Besonders dramatisch ist die Situation für Kinder. Das betont auch die Hilfsorganisation Save the Children. Sie haben keinen Zugang zu Wasser, Essen oder einem sicheren Unterschlupf. Zum traurigen Symbol der dramatischen Situation ist das Foto des fünfjährigen Jungen Omran Daqneesh geworden, das diese Woche durch die Medien geistert. Es zeigt ihn verletzt und voller Staub geschockt in einem syrischen Krankenwagen.

Dass Russland sein Versprechen einhält, glaubt Krautreporter Christian Fahrenbach allerdings nicht:

Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich Russland an die Feuerpause halten wird. – Christian Fahrenbach

Bereits zuvor hat es Vereinbarungen über Waffenruhen gegeben, doch auch diese sind nicht eingehalten worden. Zudem ist bislang noch nicht klar, welche Rolle Russland im Syrien-Konflikt einnimmt. Vor allem, da Putin weiterhin als Verbündeter des umstrittenen Präsidenten Baschar al-Assad gilt.

Burka-Verbot in Deutschland?

Wie genau eine Burka aussieht, wissen viele Deutsche womöglich gar nicht. Ein möglicher Grund dafür ist, dass es in Deutschland gar nicht so viele komplett verschleierte Frauen mit einem Netz vor den Augen gibt. Zumindest gibt es dazu keine offiziellen Zahlen. Und doch wurde eine Woche lang über ein Verbot der Vollverschleierung diskutiert.

Ein generelles Verbot ist unwahrscheinlich, weil das der Privatsphäre und dem Recht auf Religionsausübung widerspricht. Unionsvertreter fordern nun, dass es zumindest in öffentlichen Ämtern keine Burka mehr geben soll.

Es ist ein Gesichtsverschleierungs-Teilverbot, wenn man so will. – Christian Fahrenbach

Über die dramatische Lage in Aleppo und die Diskussion um ein Burka-Verbot in Deutschland hat detektor.fm-Moderatorin Jennifer Stange mit Krautreporter Christian Fahrenbach gesprochen.

Je komplexer das Thema, desto weniger taugt es auch für den Wahlkampf.Christian Fahrenbach 

Redaktion: Friederike Rohmann