Krautreporter- Wochenrückblick | Leitzins, Putin und afghanische Flüchtlinge

Was haben wir gelernt?

Die US-Notenbank hat den Leitzins um 0,25 % erhöht. Wladimir Putin soll die US-Wahlergebnisse durch gezielte Meinungsmache im Netz beeinflusst haben. Und in Deutschland werden seit dieser Woche afghanische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückgeführt.

US-Notenbank reagiert auf Trump mit Erhöhung des Leitzinses

Am Mittwoch hat die US-Notenbank erstmals seit einem Jahr den Leitzins erhöht. Zwar vorerst um verhaltene 0,25 Prozent, aber das könnte sich noch steigern: Mit der von Trump geplanten Steuersenkung und einer Millioneninvestition in die amerikanische Infrastruktur wächst die Wirtschaft. Und damit sind auch die Zeiten billigen Geldes zu Ende.

Nach der weltweiten Finanzkrise von 2008 lag der Leitzins bei null, seit 2015 auf einem Niveau zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Das bedeutete niedrige Zinsen und billige Kredite. So wird mehr Geld ausgegeben und durch Unternehmensinvestitionen entstehen neue Arbeitsplätze. Jetzt geht es dem Land wieder verhältnismäßig gut. Trump will das Wachstum weiter ankurbeln. Wenn allerdings viel Geld im Umlauf ist, steigt die Inflationsrate. Um eine hohe Geldentwertung zu verhindern, muss die Notenbank reagieren. Wir können wohl davon ausgehen, dass es für absehbare Zeit nicht bei der Steigerung von 0,25 Prozent bleiben wird.

Putin mit den Fäden in der Hand?

Diese Woche wurden Meldungen über die Rolle des russischen Staatschefs im US-Wahlkampf laut. Putin selbst soll den Umgang mit gehackten Mails der Demokraten gesteuert und damit gezielt das Wahlergebnis zu Trumps Gunsten beeinflusst haben. Der Kreml allerdings weist jegliche Vorwürfe zurück, etwas mit der Meinungsmache in den sozialen Medien zu tun zu haben.

Es ist tatsächlich so, dass sich die Geheimdienste in den USA relativ sicher sind, dass eine ausländische Macht versucht hat, Einfluss zu nehmen. – Christian Fahrenbach, Krautreporter

In Deutschland macht man sich nun Sorgen, dass so etwas auch hierzulande bei den kommenden Wahlen passieren könnte.

Afghanistan sicher genug für Flüchtlinge?

Seit Anfang dieser Woche wurden 34 afghanische Asylbewerber in ihre Heimat abgeschoben. Laut der deutschen Bundesregierung seien Teile Afghanistans wieder sicher genug. Aber woran machen die Staatschefs das fest? Das Vorgehen ist weitgehend umstritten, doch Innenminister de Maizière teilte mit, dass die Rückführung verantwortungsvoll und behutsam fortgesetzt werde.

Wie wird die US-Notenbank in der Zukunft auf Trumps Wirtschaftspolitik reagieren? Hat Putin wirklich so viel Macht? Und werden jetzt immer mehr Flüchtlinge nach Afghanistan abgeschoben? detektor.fm– Moderator Christian Bollert hat über diese Themen mit Christian Fahrenbach von den Krautreportern gesprochen.

Für die CDU ist die Abschiebung nach Afghanistan natürlich so ein Signal: „Wir tun was gegen die Illegalen bei uns im Lande.“Christian Fahrenbach 

Redaktion: Birthe Kleemann

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