Krautreporter-Wochenrückblick | Gesundheitsreform, Justizreform, Aids

Was haben wir gelernt?

Die Gesundheitsreform in den USA ist wieder einmal tot, die Demokratie in Polen ist in Gefahr und die Zahl der Todesopfer durch AIDS ist gesunken.

Die Gesundheitsreform des Mr. Trump

Seit einem halben Jahr ist Donald Trump im Amt. Das erste Fazit sieht eher mau aus: Seine Beliebtheitswerte sind im Keller und von der Einlösung seiner Wahlversprechen ist er weit entfernt. So wollte er unter anderem „Obamacare“ abschaffen, doch diese Woche sah es wieder einmal danach aus, als ob seine Gesundheitsreform tot sei.

Wenn es nach ihm ginge, sollte sich die Regierung nicht in das Leben der Bürger einmischen und sie zwingen, eine Versicherung abzuschließen. Gleichzeitig soll den Versicherern nicht zu viel vorgeschrieben werden. Im freien Markt funktioniert das System wie es Trump sich wünscht allerdings nicht. Gesunde treten bei fehlender Verpflichtungen aus und die Versicherungen werden für jene, die darauf angewiesen sind, immer teurer.

Die bisherigen Abstimmungen über die Gesundheitsreform im Senat mussten immer wieder verschoben werden, so auch diese Woche.

Gewaltenteilung in Gefahr

Eine Justizreform in Polen sorgt für Beunruhigung. Das polnische Parlament Sejm hat die bisherige Besetzung des obersten Gerichts entlassen und es dann sofort neugegründet. Außerdem wurde eine Justizreform verabschiedet, wonach der Justizminister künftig die Kandidaten für das Richteramt beim Obersten Gerichtshof selbst auswählen kann.

Doch gegen diese Reform regt sich Widerstand: Mehrere 10.000 Polen demonstrierten dagegen. Sie sehen im neuen Gesetz eine Bedrohung der Gewaltenteilung in Polen.

Leicht optimistische Zahlen zu AIDS/HIV

Zum ersten Mal hat weltweit eine Mehrheit der HIV-Infizierten Zugang zu Medikamenten. 53 Prozent aller Erkrankten seien inzwischen in einer solchen Behandlung, heißt es in einem neuen Bericht der Vereinten Nationen. Zudem hat sich die Zahl der Todesopfer durch AIDS in den letzten zehn Jahren halbiert.

Besonders in den südlichen und östlichen Ländern Afrikas gibt es Erfolge: Die Zahl der Neuinfektionen ist dort seit 2010 um 29 Prozent gesunken, bei Kindern sogar um 56 Prozent. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung dort stieg dadurch seit 2006 um zehn Jahre. In Osteuropa und Teilen Asiens steigen jedoch die Zahlen der Neu-Infektionen.

Über diese drei Themen der Woche hat Christian Fahrenbach von den Krautreportern mit detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer gesprochen.

Das erste halbe Jahr Trumps zusammengefasst: 1.002 Tweets, 40 Tage Golf und 0 große Gesetze.Christian Fahrenbach 

Redaktion: Laila Oudray

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