Lokaljournalisten haben ein Naziproblem

Vor allem Lokaljournalisten müssen sich vielerorts kritisch mit Neonazis auseinandersetzen. Doch eine Attacke auf das Büro der Lausitzer Rundschau in Spremberg zeigt: Das ist nicht immer ungefährlich.

Hendrik Zörner 

Ein kritischer Artikel über die Umtriebe der Neonazi-Szene mit Folgen: Das Redaktionsbüro der Lausitzer Rundschau in Spremberg ist Ziel einer Attacke von Neonazis geworden. Neben rechten Parolen, die an die Wand gesprüht wurden, brachten die Nazis auch Tierkadaver am Redaktionsschild an. Eine Attacke dieser Dimension hat auch der Brandenburgische Verfassungsschutz bislang noch nicht registriert. Die Zeitung lässt sich von diesem Angriff trotzdem nicht einschüchtern.

Lokaljournalisten haben ein besonderes Problem mit Rechtsextremen. Zum einen führt der Leserschwund zu massiven Einsparungen, oft sind Personal und Mittel gar nicht vorhanden, um sich mit der halbkonspirativen rechtsextremen Szene auseinanderzusetzen. Zum anderen wohnen die Schreiber im selben Ort mit den Leuten, über die sie berichten. Und schließlich will auch keiner als Nestbeschmutzer gelten, wenn er mit Berichten über rechte Umtriebe potentielle Investoren verschreckt.

Wie die Lage für deutsche Lokaljournalisten ist, haben wir mit Hendrik Zörner vom deutschen Journalistenverband besprochen: