Machtkampf in Venezuela

Ein Land, zwei Präsidenten

Nach zahlreichen Protesten in Venezuela, ernennt sich Oppositionsführer Juan Guaidó selbst zum Übergangspräsidenten. Staatspräsident Maduro hält weiter an seiner Macht fest.

Juan Guaidó: Machtwechsel in Venezuela?

Juan Guaidó hat sich zum Übergangspräsidenten ernannt und damit erneut den Machtkampf in Venezuela entfacht. Zehntausende Menschen sind auf die Straße gegangen. Mit den Protesten wollen sie gegen die sozialistische Regierung von Nicolas Maduro demonstrieren.

Ich glaube alle waren sehr überrascht über die Massivität der Proteste. – Detlef Nolte, Professor am GIGA Institut für Lateinamerikastudien

Guaidó will Nicolás Maduro stürzen und eine neue Regierung aufbauen. Der sozialistische Staatspräsident Maduro hatte am 10. Januar 2019 seine zweite Amtszeit angetreten. Die Opposition und viele westliche Staaten halten die Wahlen nicht für legitim. Deshalb haben sich die USA, einige lateinamerikanische Länder und die EU mit Guaidó solidarisiert. Sie erkennen Guaidó als Übergangspräsidenten an.

„Hier gehen wir zum Kampf“

Trotz heftiger Proteste im eigenen Land und internationaler Kritik hält Maduro an seiner Macht fest. „Hier geht niemand unter, hier gehen wir zum Kampf“, ruft er noch am Tag der Demonstrationen. Damit steht er nicht alleine da. Gestützt wird Maduro von sozialistischen Ländern wie Bolivien und Kuba. Aber auch Russland, China und die Türkei stärken ihn. Darüber hinaus bekommt Maduro die Unterstützung des Militärs. Die Streitkräfte gelten als wichtiger Machtfaktor.

Das große Fragezeichen ist jetzt, wie verhält sich das Militär. Das Militär ist letztlich der Schlüssel.Detlef Nolte 

Über die Lage in Venezuela und die internationalen Reaktionen hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Detlef Nolte vom GIGA Institut für Lateinamerikastudien gesprochen.

Redaktion: Maria Zahn

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