Die Corona-Krise stellt Klimaaktivisten wie Carla Reemtsma vor Herausforderungen. Denn Menschen mit Existenznöten oder mit gesundheitlichen Sorgen sind weniger zugänglich für die Herausforderungen durch die Klimakrise. Wie die Politikstudentin dennoch Leute für ihr Anliegen mobilisiert und wie sie aktuell ihren Alltag strukturiert, erzählt sie im „Allein zu Haus“-Podcast.
Carla Reemtsma verbringt normalerweise kaum Zeit zu Hause. Wenn die 22-jährige mal keine Klimaproteste organisiert, arbeitet die Studentin der Politik- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Münster nebenbei als Trainerin in einem Turnverein. Während Corona versucht sie sich mit Handstand-Akrobatik in Türrahmen und sie nutzt die digitalen Möglichkeiten, um ihren Protest zu organisieren – auch wenn sie damit derzeit weniger Menschen erreicht als sonst.
Während der Corona-Krise haben sich viele Ortsgruppen von Fridays for Future organisiert, um älteren Menschen beim Einkaufen zu helfen, und zum Beispiel eine Telefon-Hotline eingerichtet. Carla Reemtsma zeigt auch als Klimaaktivistin Verständnis dafür, dass die Politik in dieser Ausnahmesituation andere Prioritäten setzt. Man dürfe die Krisen nicht gegeneinander ausspielen, so Reemtsma.
In „Allein zu Haus“ spricht Carla Reemtsma davon, dass die verschiedenen Gruppen von Fridays for Future gerade dabei sind, ihre Rolle neu zu definieren, und sie erklärt, weshalb sie als Vegetarierin, die Weihnachten auch mal Fleisch isst, die Verantwortung für die Klimakrise vor allem bei der Politik sieht. Ihre Hoffnung: Dass die Regierung beim Wiederaufbau der Wirtschaft vor allem erneuerbare Energien und emissionsarme Sektoren wie den Pflege- oder Bildungsbereich fördert.
Im „Allein zu Haus“-Podcast sucht Melanie Stein wöchentlich gemeinsam mit ihren Gästen nach der Chance in der Krise. Neben Künstlern und Musikern spricht sie auch mit Politikern und Aktivisten.