Melanie Stein ist allein zu Haus mit Marina Weisband

„Wir unterschätzen Kinder enorm“

Marina Weisband war das Gesicht der Piratenpartei Deutschlands. Heute ist sie Mitglied der Grünen, Schwerpunkt Bildungspolitik. Als sogenanntes Tschernobyl-Kind ist sie wahrlich krisenerprobt. 1994 zog sie mit ihrer jüdischen Familie nach Deutschland. Im Podcast wirft die Psychologin einen Blick auf die Corona-Krise.

Marina Weisband war eine der ersten, die während der Corona-Krise Masken nähte – und in sozialen Medien dafür warb, diese zu tragen.

Ich habe Krisenerfahrung – und ein ganz gutes Gespür dafür, was auf uns zukommt.

Marina Weisband, Politikerin Bündnis 90/Die Grünen

Weisband wurde in die zerfallene Sowjetunion geboren und habe in ihrem Leben viele Krisen erlebt. Nur 100 Kilometer von Tschernobyl entfernt kam sie zur Welt, war als Kind oft krank. Mit ihrer Familien zog sie Mitte der 90er nach Deutschland. 

„Ich hatte das Bedürfnis, etwas zurückzugeben“

Weisband beschreibt ihre frühen Erlebnisse in Deutschland als sehr positiv. Die Mädchen in ihrer Straße hätten ihr Deutsch beigebracht. Von der Sozialhilfe habe man damals noch leben können. Und so wuchs der Wunsch, etwas zurückgeben zu wollen: 2011 wurde sie das Gesicht der Piratenpartei Deutschlands. Mittlerweile ist sie bei den Grünen aktiv und unterstützt als Projektleitern von „Aula“ die digitale Beteiligung von Schülerinnen und Schülern.

Wir unterschätzen Kinder enorm.

Marina Weisband, Diplom-Psychologin

Corona-Erfahrung eine Chance für die Klimakrise?

Im Podcast erzählt Weisband außerdem, weshalb sich Anhänger von Verschwörungstheorien nicht mit Fakten überzeugen lassen. Dazu hatte sie bereits ein Video auf YouTube hochgeladen. Und sie erklärt, weshalb sie in der Pandemie auch eine Chance sieht. Denn viele würden jetzt verstehen, dass die Normalität eine dünne Decke ist, die einbrechen kann.

Wenn Menschen begreifen, dass das Leben um sie herum veränderlich ist, dann begreifen sie, dass auch in der Klimakrise Aktionen notwendig sind.

Marina Weisband