Mission Energiewende | Avocados

Avocados: Das grüne Gold?

Die Avocado ist gesund und beliebt. Aber sie wächst in Monokulturen, verbraucht viel Wasser und muss weit transportiert werden. Außerdem hat sie in Mexiko regelrecht zu einem Krieg geführt.

Avocados enthalten gesunde Fette, viele wichtige Nährstoffe wie Vitamin K, Folsäure, Vitamin C, Vitamin B5 und Vitamin B6 und wenig Kohlenhydrate. Beim Kochen ist die Avocado extrem vielseitig, sie wird seit einigen Jahren als Superfood gehyped — ihr Anbau hat aber seine Schattenseiten.

Monokulturen, Wassermangel, Transportwege

Früchte, die einen weiten Weg zurücklegen müssen, haben eine schlechte Umweltbilanz. Bei der Avocado spielen gleich mehrere Faktoren eine Rolle: Zum einen verbraucht ihr Anbau sehr viel Wasser, eine einzige Frucht benötigt etwa 330 Liter, bis sie reif ist. Außerdem wird wegen der hohen Nachfrage in den Anbaugebieten Wald gerodet — es entstehen riesige Monokulturen. Die Folge: Der Boden stirbt. Mittlerweile hat man sich auch auf den Anbau in Europa fokussiert. Aber auch hier gibt es Probleme: In Ländern wie Portugal fehlt Wasser. Plantagenbesitzer zapfen für ihre Avocados Brunnen und natürliche Wasserquellen an, manche Anwohnerinnen und Anwohner haben dann nicht mehr genügend Trinkwasser.

Der konventionelle Landbau, inklusive Monokulturen, ist ein Raubbau an der Natur.

Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin bei PETA

Der Avocado-Krieg

Der Avocado-Anbau ist lukrativ — früh haben das auch kriminelle Gruppen und die Drogenmafia verstanden. Seit 1997 sind Avocados politisch, besonders in Mexiko. Drastisch ist die Lage vor allem im Bundesstaat Michoacán. Die Drogenkartelle haben dort schon seit Jahren sämtliche Gebiete übernommen. Um Avocados anzubauen, roden sie Wälder und töten sogar Menschen, die im Avocado-Anbau arbeiten. Aber einige Orte konnten zivilen Widerstand leisten. Wie das funktioniert hat und was man beim Kauf von Avocados beachten sollte, erfahrt ihr in dieser Folge von „Mission Energiewende“. detektor.fm-Redakteurin Imke Zimmermann hat mit Agrarwissenschaftlerin Lisa Kainz von PETA gesprochen.

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